Pfalz TSG Friesenheim siegt vor fast 2000 Zuschauern gegen Aue

Der Friesenheimer David Schmidt zieht ab und trifft. Fünf Tore erzielte der Rückraumspieler der TSG am Mittwoch gegen Aue.  Foto
Der Friesenheimer David Schmidt zieht ab und trifft. Fünf Tore erzielte der Rückraumspieler der TSG am Mittwoch gegen Aue.

Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat am Mittwochabend die Pflicht erfüllt und mit 24:20 (9:11) gegen den EHV Aue in der Zweiten Handball-Bundesliga gewonnen. Vor 1923 Zuschauer steigerten sich die „Eulen“ nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit nach der Pause und überzeugten schließlich in den zweiten 30 Minuten. „Ich bin erleichtert nach der Niederlage vorige Woche gegen die SG Leutershausen, dass wir gegen Aue gewonnen haben. Das ist eine ganz starke Mannschaft“, sagte TSG-Trainer Ben Matschke. Er hatte die Mannschaft in der vergangenen Woche nur zwei Tage gesehen. Denn: Matschke hatte seine Abschlussprüfung bei der A-Lizenz. Mit der Note 1,7 hat Matschke nun die höchste Trainerqualifikation souverän abgeschlossen.
Sein Fachwissen hat er am Mittwoch wieder anwenden müssen. 10:14 stand es nach 35 Minuten. Dann wechselte Matschke Alexander Falk ein. Der 20 Jahre alte Rechtsaußen traf innerhalb von zwei Minuten dreimal. Die TSG machte aus einem 10:14 innerhalb von sieben Minuten ein 17:14. Plötzlich lief es. „Wir haben immer an uns geglaubt“, sagte Kapitän Philipp Grimm. Er war mit sechs Toren erfolgreichster Friesenheimer Werfer. Grimm war außerdem sehr nervenstark. Er verwandelte alle fünf Siebenmeter, vier davon in der zweiten Halbzeit. „Da war schon Druck da, alle zu verwandeln. Aber ich spiele ja jetzt schon viele Jahre Handball und bin das gewohnt“, sagte Grimm.
Den letztlich verdienten Arbeitssieg der Friesenheimer sahen 1923 Zuschauer. Eigentlich sollten 2350 kommen. Denn die TSG-Verantwortlichen hatten erstmals in Deutschland das sogenannte „Ein-Euro-Spiel“ angeboten. Sprich: Sponsoren der Friesenheimer hatten es ermöglicht, dass die Zuschauer keinen Eintritt zahlen mussten – sofern sie ein rotes Oberteil an hatten. „Wir sind schon ein bisschen enttäuscht“, räumte der designierte neue TSG-Geschäftsführer Marcus Endlich ein. „Aber wir haben uns über alle Fans gefreut, die gekommen waren, denn sie machten eine tolle Stimmung“, lobte Endlich.
Emotional: Vor dem Spiel gedachten die Zuschauer in der Friedrich-Ebert-Halle den Opfern, Verletzten und Angehörigen des hinterhältigen Anschlags in Manchester. Doch anstelle einer Schweigeminuten applaudierten alle Zuschauer eine Minute lang.

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