Terrorismus Noch ein Haftbefehl für Daniela Klette

Auf dem Weg zum Ermittlungsrichter: Daniele Klette in Karlsruhe.
Auf dem Weg zum Ermittlungsrichter: Daniele Klette in Karlsruhe.

Die frühere Terroristin Daniela Klette ist am Donnerstag in Karlsruhe dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden. Er hat der 65-Jährigen den Haftbefehl eröffnet. Danach ist Klette dringend tatverdächtig, an drei Anschlägen der Rote Armee Fraktion (RAF) beteiligt gewesen zu sein.

Die inzwischen 65-Jährige lebte 30 Jahre im Untergrund und wurde am 26. Februar in Berlin festgenommen. Nach ihrer Festnahme erließ bereits das Amtsgericht Verden Haftbefehl wegen bewaffneter Raubüberfälle und Mordversuchs und verhängte Untersuchungshaft. Es geht um Überfälle zwischen 1999 und 2016 unter anderem auf Supermärkte in Niedersachsen, an denen auch die früheren RAF-Mitglieder Volker Staub und Burkhard Garweg beteiligt gewesen sein sollen. Nach den beiden Männern wird weiter gefahndet. Die Überfälle dienten der Geldbeschaffung der untergetauchten ehemaligen Terroristen. Die RAF löste sich 1998 auf.

Für Daniela Klette gibt es nun zwei Haftbefehle und es wird zwei getrennte Strafverfahren geben. Für die Raubüberfälle ist die örtliche Staatsanwaltschaft Verden zuständig. Die Verfahren wegen der früheren RAF-Anschläge werden dagegen weiter in Karlsruhe geführt. Allerdings kann die Bundesanwaltschaft sie nicht mehr wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung anklagen, denn diese Straftat ist verjährt.

Eine Anklage hat Klette wegen des versuchten Sprengstoffanschlags von 1990 auf das technische Zentrum der Deutschen Bank in Eschborn zu erwarten. Menschen wurden nur deshalb nicht verletzt, weil der Zünder versagte. Weiter war sie mutmaßlich an dem Schusswaffenanschlag auf die US-Botschaft in Bonn Bad-Godesberg von 1991 beteiligt sowie den Sprengstoffanschlag auf den Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt von 1993. Zu allen drei Anschlägen bekannte sich die RAF.

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