Hohe Kante Die Dividenden-Aristokraten

Auf die Fortführung einer erfolgreichen Dividendenhistorie sollten sich Anleger nicht verlassen.
Auf die Fortführung einer erfolgreichen Dividendenhistorie sollten sich Anleger nicht verlassen.

Auch Dividenden-Aristokraten mit langjähriger Stabilität können zu Verlierern werden.

„Die Dividendensaison steht ja unmittelbar bevor. Was sind Dividenden-Aristokraten und würden Sie diese selbst kaufen?“

Unternehmen gelten dann als Dividenden-Aristokraten, wenn ihre Dividendenhistorie für mindestens 25 Jahre keine Dividendensenkung und keinen Ausfall aufwies. Die Hoffnung ist also, dass Sie mit einem Aristokraten eine risikoarme Investition mit sicherem oder sogar steigenden jährlichen Einkommen kaufen. Jedoch leben wir in einem sehr dynamischen Umfeld und selbst langjährig funktionierende Geschäftsmodelle können schon morgen hinfällig sein. Den jährlich wiederkehrenden Hype um Dividenden-Aristokraten empfinde ich daher als übertrieben manipulativ und beteilige mich nicht daran. Angesichts von weit über 10.000 handelbaren Aktien beeindrucken mich Listen von 80 oder 150 Dividenden-Aristokraten, deren Namen auf Internetseiten kursieren, nicht. In ein paar Jahren werden etliche der Aristokraten ihren Status verloren haben und vielleicht sogar krachend pleite gegangen sein. Gleichzeitig werden dafür andere nachrücken. Mir sind eine möglichst breite Streuung der Aktienrisiken und vor allem niedrige Kosten des Anlageproduktes viel wichtiger als die Orientierung an einer tollen Dividendenhistorie. Die Lottozahlen des letzten Wochenendes sind Geschichte, die des nächsten würden uns alle interessieren.

Sie haben Fragen rund um Ihr Geld? Schreiben Sie uns an ras-hohekante@rheinpfalz.de.

Hartmut Walz ist Finanzprofessor an der Hochschule Ludwigshafen. www.hartmutwalz.de
Hartmut Walz ist Finanzprofessor an der Hochschule Ludwigshafen. www.hartmutwalz.de
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