EU-Wahlkampf RHEINPFALZ Plus Artikel Europa hat sogar eine Währung – aber eine Seele?

Die Entführung der Europa auf einem altrömischen Fresko bei Neapel lässt sich auch positiv münzen: Sie packt den Stier bei den H
Die Entführung der Europa auf einem altrömischen Fresko bei Neapel lässt sich auch positiv münzen: Sie packt den Stier bei den Hörnern, lässt sich über das Meer tragen, um eine neue Zukunft zu wagen.

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Der Europawahlkampf geht in die heiße Phase. Es zeichnet sich ein müdes Ringen ab. Abwehrkämpfe und Negativbilder stehen im Vordergrund. Dabei spricht alles dafür, dass die EU unsere beste Chance auf Zukunft in Freiheit ist. Ein Plädoyer von Ilja Tüchter

Als der Kalte Krieg vorbei war, sagte Jacques Delors, der 1985 bis 1995 die Europäische Kommission anführte, nun sei die Zeit, Europa eine Seele zu geben. Auf Französisch klingt das noch schöner: „C’est le moment de donner une âme à l'Europe.“ Anderthalb Generationen später hat die EU 27 Mitglieder, reicht vom Atlantik bis zur russischen Grenze. Sie ist eine stark erweiterte Gemeinschaft auf vier Millionen Quadratkilometern. Sie hat sogar eine Gemeinschaftswährung, den Euro. Aber eine Seele?

In sieben Wochen sind allein hierzulande 64,9 Millionen Deutsche und weitere Staatsangehörige der Europäischen Union wahlberechtigt, um das nächste Europaparlament zu wählen. Von Euphorie kann keine Rede sein.

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