Rheinpfalz Königsblau spaziert ins Pokal-Viertelfinale

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Favorisierter FC Schalke 04 mit souveränem 4:1-Sieg beim überforderten SV Sandhausen

SANDHAUSEN. Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 spazierte im mit 14.500 Zuschauern erstmals ausverkauften Hardtwaldstadion mit einem 4:1 (3:0) gegen Zweitligist SV Sandhausen ins DFB-Pokal-Viertelfinale. 7000 Schalker feierten. Innerhalb von sechs Minuten wurde aus dem großen Traum des kleinen SV Sandhausen ein Alptraum in Königsblau: Schalke 04 schoss zwischen der 39. und 45. Minute drei Tore. Fünf Chancen, drei Treffer. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Es war ein souveräner Sieg“, sagte Schalkes Trainer Markus Weinzierl. Zunächst aber war’s ein Spiel der gepflegten Langeweile. Der Bundesligist ergötzte sich am Ballbesitz, die Spieler des Zweitliga-Sechsten hechelten erfolglos hinter dem Ball her, den Kolasinac, Stambouli und Bentaleb kreisen ließen. Bis zur Pause blieb Schalkes Torhüter Ralf Fährmann völlig beschäftigungslos, Torjäger Andrew Wooten hing in der Luft. Aus dem Mittelfeld kam keine Unterstützung, weil sich Thomas Pledl und der sehr bemühte Lucas Höler nicht durchzusetzen vermochten. Es war wie beim Wettlauf von Hase und Igel – wo sie auch auftauchten, stand schon ein Schalker. Und Jakub Kosecki, der den früh verletzten Jose-Pierre Vunguidica abgelöst hatte, spielt momentan wie eine schlechte Kopie seiner selbst. Der SV Sandhausen mühte sich, stand bei den ersten fünf Ecken auch gut: Tim und Tim, Kister und Knipping, spielten ihr Gardemaß aus. Und zweimal hielt Marco Knaller, der große Rückhalt, grandios. Bedient von Alessandro Schöpf vereitelte der Österreicher eine erste Chance Guido Burgstallers (11.) und parierte auch einen Klasse-Kopfball seines Landsmanns (31.). Schöpf, der mit seinen Sprints Schwung ins zunächst behäbige Schalker Spiel brachte, gab den Dosenöffner: Nach einer Flanke von Sead Kolasinac parierte Knaller noch gegen Daniel Caligiuri, aber Schöpf hieb den abgeprallten Schuss ins linke Eck. Dort schlug auch der Scharfschuss Caligiuris nach Bentaleb-Pass ein. Ein Traumtor nach einem Traumpass (43.). Die sechste Schalker Ecke, von Schöpf serviert, veredelte Naldo per Kopf zum 3:0 (45.). „Das war der Unterschied zwischen einem Zweitligisten und einer deutschen Spitzenmannschaft“, gestand Denis Linsmayer, wie Stefan Kulovits in der Defensive gebunden. „Uns fehlten Mut und Entschlossenheit“, haderte SVS-Coach Kenan Kocak. Schalkes Reißverschlusstaktik mit variablem 3-2-3-2 verleitete Sandhausen zu fatalen Fehlpässen. Andrew Wooten wurde dann doch noch zum Stimmungsaufheller, er traf nach Pledl-Freistoß, den Damian Roßbach verlängerte, per Kopf (64.). Ergebniskosmetik, die Yevhen Konoplyanka mit dem 1:4 nach Schöpf-Ecke und Höwedes’ Pfostentreffer relativierte (71.). „Wir haben die Tore zur rechten Zeit gemacht, nachdem wir uns in den ersten 20, 25 schwergetan haben“, sagte der überragende Schöpf.

So spielten sie

SV Sandhausen: Knaller - Klingmann, Kister, Knipping, Roßbach - Linsmayer, Kulovits (69. Lukasik) - Pledl, Höler (63. Sukuta-Pasu), Vunguidica (14. Kosecki) - Wooten FC Schalke 04: Fährmann - Höwedes, Naldo, Nastasic - Stambouli, Kolasinac - Schöpf, Goretzka (85. Huntelaar), Bentaleb - Burgstaller (75. Meyer), Caligiuri (63. Konoplyanka) Tore: 0:1 Schöpf (39.), 0:2 Caligiuri (43.), 0:3 Naldo (45.), 1:3 Wooten (64.), 1:4 Konoplyanka (71.) - Gelbe Karten: Höler, Pledl - Konoplyanka, Stambouli - Beste Spieler: Knaller - Schöpf, Caligiuri, Höwedes, Naldo - Zuschauer: 14.500 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Brand (Bamberg).

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