Sport Adler mit Ladehemmung

91-91279790.jpg

Mannheim. Im neunten Heimspiel der Deutschen Eishockey-Liga setzte es für die Adler Mannheim bereits die dritte Niederlage. Beim 0:2 (0:2, 0:0, 0:0) gegen Schlusslicht Straubing Tigers blieb die hochgelobte Offensive der Mannheimer den Leistungsnachweis schuldig.

Familientage bei den Adlern bürgen für ein tolles Unterhaltungsprogramm. Zumindest abseits des Eises stimmte das auch gestern wieder. So lockte vor der SAP-Arena ein Feuerwehrauto junges und älteres Publikum, der Mannschaftsbus der Adler lud zur Besichtigung. Wer ob dieser Sehenswürdigkeiten seinen Platz in der Halle erst zu spät eingenommen hatte, verpasste nichts. Lange Zeit mühten sich die Gastgeber verspielt, aber ohne Durchschlagskraft im Drittel des Tabellenletzten ab. Straubing wirkte bei jedem seiner wenigen Angriffe zielstrebiger und gefährlicher. „Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Optimale herausgeholt“, formulierte Gästetrainer Larry Mitchell. Das spiegelte sich im Schussverhältnis wider – hier hatte Mannheim die Nase mit 74:24 Versuchen deutlich vorne. Wirklich brenzlig wurde es aber selten vor dem Tor von Matt Climie. Ein Pfostentreffer von Garrett Festerling (40.), Luke Adam, der gleich zwei Runden ums Tor drehte, anstelle schon die erste Runde mit einem Treffer ins leere Gehäuse abzuschließen (32.), und Ronny Arendt, dem der hüpfende Puck bei ebenfalls schon geschlagenem Torhüter über den Schläger sprang (13.) – mehr hatte der Tabellendritte nicht zu bieten. Von den 24 Straubinger Schüssen landeten die von Jeremy Williams (13.) und Mike Hedden (15.) dagegen im gegnerischen Tor. Zudem musste Adler-Goalie Dennis Endras mehrfach Kopf und Kragen riskieren, um zumindest den Rückstand erträglich zu halten. Erst recht, als das Schiedsrichtergespann Willi Schimm und Elvis Melia nach einem Handgemenge, an dem sich beide Mannschaften gleichermaßen beteiligten, nur die Adler bestrafte und David Wolf gleich für vier Minuten auf die Strafbank schickte. Immerhin hatte die non-verbale Diskussion (34.) die Zuschauer wieder aufgeweckt und brachte auch mehr Emotion ins Adler-Spiel. Aber es war nur ein Strohfeuer, das schnell wieder erlosch. Bereits zweieinhalb Minuten vor Schluss nahm Simpson seinen Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Gastgeber rannten weiter an, standen sich dabei aber oft selbst im Weg und scheiterten am engmaschigen Abwehrnetz, das die Mannschaft von Larry Mitchell vor dem eigenen Tor geknüpft hatte. „Das war enttäuschend von uns. Wir schießen seit drei, vier Spielen zu wenig Tore. Daran müssen wir arbeiten“, bilanzierte der Trainer der Mannheimer. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Carle, Akdag; Bittner, Johnson; Richmond, Reul - Adam, Marcel Goc, Kolarik; Sparre, Raedeke, Ullmann; Kink, Festerling, Wolf; Arendt, Joudrey, Höfflin Straubing Tigers: Climie - Cornell, Sullivan; Edwards, Yeo; Madaisky, Jobke; Bettauer, Renner - Connolly, Timmins, Williams; Schönberger, Brandl, Röthke, Hedden, Zalewski, Oblinger; Hartl, Miller Tore: 0:1 Williams 12:25, 0:2 Hedden 15:16 - Strafminuten: 12 - 16 - Beste Spieler: Carle, Raedeke - Hedden, Edwards, Climie - Zuschauer: 12.551 - Schiedsrichter: Melia/Schimm (Waldkraiburg/Neuss).

x