Eishockey Adler müssen weiter bangen

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Mannheim. Der Alptraum der Adler-Fans kann immer noch Realität werden: Nach der gestrigen 3:4 (1:2, 2:0, 0:2)-Niederlage gegen die starken Iserlohn Roosters ist weiter nicht sicher, ob in Mannheim kommende Woche noch Eishockey gespielt wird. Für die sichere Pre-Play-off-Teilnahme benötigt der Titelverteidiger aus den letzten beiden Punktspielen noch zwei Zähler.

Zumindest phasenweise reagieren die Adler auf Rückschläge im Spiel inzwischen gelassener und strukturierter. Denn nach der Iserlohner Führung durch ein Überzahltor von Luigi Caporusso (10.) spielten die Adler ihrerseits zwei direkt aufeinanderfolgende Powerplay-Situationen ruhig und schließlich auch erfolgreich aus: Ryan MacMurchy gelang der Ausgleich (15.). Dumm nur, dass beim Schuss des Ex-Mannheimers Bobby Raymond Torwart Ray Emery keine allzu gute Figur machte, der haltbare Puck schlug hinter ihm zur erneuten Führung der Gäste ein (19.). Im Mitteldrittel ließ der mitunter unorthodoxe Kanadier die Fans den Atem anhalten, als er einen gefangenen Puck beinahe einem Iserlohner Angreifer auf dem Silbertablett servierte. Adler-Manager Teal Fowler beobachtete die Partie gestern Abend teilweise auf der Pressetribüne: Die Deutsche Eishockey-Liga hatte ihn wegen Kritik an den Schiedsrichtern nach der Düsseldorf-Partie für zwei Spiele aus dem Kabinen- und Innenraumbereich verbannt. Er sah, wie seine Mannschaft sich im zweiten Drittel zunächst schon im Spielaufbau schwer tat – aber sie fiel nicht auseinander und fand durch ein „schmutziges“ Tor ihre Sicherheit wieder. Genau genommen war’s sogar ein Eigentor, aber die gibt’s ja im Eishockey – jedenfalls in der Statistik – nicht. Und so wurde Verteidiger Steve Wagner, der vor Teuberts Abpraller als Letzter am Puck war, das 2:2 gutgeschrieben (28.). Kurios genug, dass Wagner sieben Minuten später einen Hecht-Schuss zum 3:2 abfälschte. In zuvor 42 Saisonspielen hatte der Defender ein einziges Törchen erzielt – und gestern waren’s dann innerhalb kurzer Zeit gar zwei. Doch die hellwachen und flinken Iserlohner können’s auch „schmutzig“: In Überzahl, Ryan MacMurchy hatte eine überflüssige Strafe kassiert, lotste ein Adler-Schlittschuh Jason Jaspers Schuss zum 3:3 hinter die Linie (45.). Und Sekunden später nutzte Brooks Macek die Konfusion vor dem Mannheimer Tor gar zum 4:3 für die Roosters. In den Schlusssekunden rannten die Adler ohne Torwart und dank zweier Strafen gegen Iserlohn gar mit drei (!) Mann mehr an – vergeblich. Der Frust entlud sich in einem finalen Gefäustel mit Rheault und Yip mittendrin. So spielten sie Adler Mannheim: Emery - Carle, Nikolai Goc; Akdag, Richmond; Fischer, Wagner; Reul - Buchwieser, Joudrey, Kink; MacMurchy, Hecht, Arendt; Yip, Metropolit, Ullmann; Rheault, Hospelt, Raedeke Iserlohn Roosters: Pickard - Lavallée, Raymond; Button, Orendorz, Teubert, Périard - Petersen, York, Friedrich; Blank, Bassen, Caporusso; Macek, Ross, Hamill; Sylvester, Jaspers Tore: 0:1 Caporusso (Button) 9:38, 1:1 MacMurchy (Carle) 14:34, 1:2 Raymond (Petersen) 18:33, 2:2 Wagner (Raedeke) 27:15, 3:2 Wagner (Hecht) 34:14, 3:3 Jaspers (Button) 44:33, 3:4 Macek (Caporusso) 45:15 - Strafminuten: 20 + Spieldauer Yip und Buchwieser - 25 + 10 Raymond + Spieldauer Teubert – Beste Spieler: Nikolai Goc, Wagner - Caporusso, Button, Macek – Zuschauer: 10.541 - Schiedsrichter: Rohatsch (Lindau)/Steinecke (Botterode).

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