Sport Angstgegner entzaubert

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Hamburg (olw). Tauwetter? Von wegen! Der riesige Vorsprung der Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey-Liga schmilzt nicht, er wächst weiter. Durch den gestrigen 3:2 (0:0, 1:1, 2:1)-Erfolg bei „Verfolger“ Hamburg Freezers beträgt er nun sogar 15 Punkte.

„Wir sind froh, dass wir in den richtigen Momenten voll da waren und unsere Unterzahl gut funktioniert hat“, resümierte Adler-Trainer Geoff Ward. Frage: Kann man von einem „Schlagerspiel“ reden, wenn zwar der Erste beim Zweiten antritt, das aber mit satten zwölf Punkten Vorsprung tut? Antwort: Wenn ein Spiel so furios beginnt (und endet) wie das gestrige, dann ja – zumal die Freezers ja im bisherigen Saisonverlauf Angstgegner der Adler waren, sie zweimal besiegt hatten. Jedenfalls starteten sie mit einer Doppelchance für Jakobsen, kurz danach gab’s die erste Keilerei zwischen Dominik Bittner und Bretton Stamler, und in Unterzahl vergab Andrew Joudrey die Gelegenheit zur Mannheimer Führung. Da war Musik drin, und die Kulisse in der ausverkauften Arena stimmte auch: 600 Adler-Fans waren per Sonderzug an die Alster gereist. „Es hat sich heute fast wie ein Play-off-Spiel angefühlt“, fand Freezers-Coach Serge Aubin. Erstes „Opfer“ der Verpflichtung – und des gestrigen Debüts – von Kurtis Foster war Christopher Fischer, der zuschauen musste. Foster startete gestern mit der Rückennummer 8, „seine“ 6 ist samt Trikot noch in der Mache. Im ersten Überzahlspiel stand er auf dem Eis, von seinem mächtigen Schuss erhoffen sich die Adler mehr Feuerkraft von der blauen Linie. Das Mitteldrittel hielt das hohe Niveau der Anfangsphase. Allerdings gingen die Freezers in Überzahl durch Morten Madsen in Führung. Zwei eigene Powerplay-Situationen ließen die Adler ungenutzt. Doch dann gelang Christoph Ullmann ein Geniestreich: Sein prima Pass fand Jochen Hecht, der zum Ausgleich einschoss. In Unterzahl begannen die Adler den Schlussabschnitt, aber diesmal funktionierte das Penalty-Killing. Zuvor hatte Sinan Akdag für seinen geschlagenen, aber sonst starken Torwart Dennis Endras auf der Linie geklärt – auf Kosten der Strafe. Unfreiwillig legte der Verteidiger kurz danach durch eine erneute Strafzeit den Grundstein zur Mannheimer Führung: In Unterzahl wurde Frank Mauer für sein Attackieren belohnt, er schnappte sich die Scheibe in der neutralen Zone und veredelte seinen Konter mit dem 1:2. Mirko Höfflin hätte nach Metropolit-Vorarbeit nachlegen können, doch Caron im Hamburger Tor rettete sein Team. Auch in „doppelter“ Überzahl, trotz harter Schüsse von Foster, klappte es nicht, dann aber im Fünf-gegen-vier zugunsten der Adler: Sinan Akdag sorgte für die Entscheidung – oder doch nicht? Im Gegenzug brachte „Tormaschine“ Kevin Clark die Freezers wieder heran, das 2:3. Doch trotz einer Unterzahl brachte der Primus den Sieg clever nach Hause.

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