Sport Bei Wards Truppe platzen zwei Knoten

Mannheim. Die Adler Mannheim liegen wieder vorne. Im dritten Spiel der Viertelfinal-Serie gegen die Tomas Sabo Ice Tigers Nürnberg, die maximal über sieben Spiele geht, feierte der Hauptrundenerste aus Mannheim gestern mit 6:1 (2:1, 2:0, 2:0) den zweiten Erfolg und führt nun in der Serie mit 2:1.

Gleich doppelt ist der Play-off-Knoten gestern bei den Mannheimern geplatzt. Erstmals in diesem Viertelfinale erzielten die Adler mehr als zwei Tore, und erstmals trug sich nicht nur die Angriffsreihe Jon Rheault, Kai Hospelt und Matthias Plachta in die Torschützenliste ein. „Es ist gut, dass jetzt auch andere Jungs treffen“, lobte Adler-Cheftrainer Geoff Ward. Glen Metropolit zum Beispiel, dem seine lange Pause noch immer deutlich anzumerken war und der mit ungewöhnlichen Fehlpässen beinahe mehr Gefahr für das eigene Tor als für den Gegner darstellte. Beim wichtigen 3:1 (28.) im zweiten Drittel war der Routinier beim Querpass von Kapitän Marcus Kink zur Stelle. Und Kink selbst verwandelte die ausverkaufte SAP-Arena zwei Minuten später in ein Tollhaus, zog in Unterzahl auf und davon und verwandelte sicher zum 4:1 (30.). Andrew Joudrey hatte aufgelegt. Und auch das 1:0 (9.) erzielte niemand aus der bisherigen Top-Angriffsreihe der Adler, sondern Verteidiger Sinan Akdag, der den Puck über Jochen Hecht und Frank Mauer erhalten hatte und unhaltbar flach abzog. Nur das 2:0 (14., Plachta) ging auf das Konto des Paradesturms. Beim Führungstreffer hatten beide Mannschaften gerade einen Spieler weniger auf dem Eis. Eine Situation, die ansonsten eher die Gastgeber betraf, denn Gleiches wurde von den Schiedsrichtern Willi Schimm und Daniel Piechazek nie gleich bewertet. Das wurde vor allem im zweiten Durchgang ein Problem. Gleich drei Mal hatten hier die Gäste zwei Mann mehr auf dem Eis, hatten hier durch Kyle Klubertanz auch den 2:2-Ausgleich auf dem Schläger, nachdem Patrick Reimer noch im ersten Abschnitt auf 2:1 verkürzt hatte (15.). „Unterzahlspiel ist das ganze Jahr über wichtig, aber in den Play-offs ist es noch ein bisschen wichtiger“, philosophierte Ward über die originelle Regelauslegung der Unparteiischen. Nach dem 4:1 durch Kink brannte nichts mehr an. Zu konzentriert waren die Adler nun in der Defensive, zu sicher Dennis Endras im Tor und zu spritzig der Adler-Angriff. Zum Beispiel in Person von Frank Mauer. Der hatte die ersten beiden Partien als überzähliger Spieler von der Tribüne aus verfolgt und war, anstelle von Martin Buchwieser ins Team gerutscht, ein echter Aktivposten. „Klar ist diese Situation nicht gerade angenehm, aber ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, erklärte er und freute sich über seinen Treffer zum 5:1 (50.). Verteidiger Danny Richmond besorgte drei Minuten vor Schluss den Endstand. „Wir haben eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive gefunden und außerdem einen starken Torhüter. Aber das heute war auch einfach nur ein Sieg in einer langen Serie. Jetzt freuen wir uns heute kurz, und dann fahren wir am Dienstag nach Nürnberg“, sagte Ward. Ob Jamie Tardif da wieder mit dabei sein wird, wusste Ward nicht zu sagen. Der Verteidiger war nach einem Check im ersten Drittel nicht wieder aufs Eis zurückgekehrt. Die fällige Zweiminutenstrafe hatte er übrigens selbst kassiert.

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