Eishockey Das Navi zeigt den Weg

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Mannheim (olw). Es ist derzeit bei den Adlern Mannheim, dem Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga, ein bisschen wie mit dem Navi im Auto: Es führt einen (meistens) ans Ziel – aber kennt man sich im Zweifelsfall auch ohne noch aus?

Nach beinahe jedem Sieg hört man von den Spielern in etwa diesen Satz: Wir haben einen Weg gefunden, zu gewinnen. Als hätten sie nach einigen Umwegen doch noch das Navi eingeschaltet. Verteidiger Christopher Fischer würde das auch so sagen, doch er ergänzt: „Wir dürfen uns nicht darauf verlassen.“ Für ihn ist klar: „Es gab schon ein paar Spiele von uns, die nicht optimal waren. Trotzdem haben wir noch rechtzeitig den Schalter gefunden. Aber wir können es besser.“ Die beiden jüngsten Heimerfolge, das 4:2 gegen Iserlohn und das 4:3 nach Penaltyschießen gegen Augsburg, geben Fischer voll und ganz Recht. Unterm Strich standen fünf wertvolle Punkte, aber gerade das Dienstagsspiel ließ in der zweiten Drittelpause den sonst so beherrschten und kontrollierten Trainer Geoff Ward zumindest etwas aus der Haut fahren. Da wurde es in der Kabine lauter als sonst. „Er war schon sauer“, berichtet Fischer. Doch der heute 26-Jährige hat in Wolfsburg unter Pavel Gross gespielt – und dessen Wutausbrüche, auch in der Öffentlichkeit, sind ja schon legendär. Verteidigerkollege Nikolai Goc relativiert ebenfalls: „Andere wären nach diesem Mitteldrittel von uns ausgerastet.“ Ward stellte gestern fest: „Es gab bisher nicht viele schlechte Abende von uns – aber das war definitiv einer.“ Trotzdem reichte es zu zwei Punkten. Dass es nach verspielter 2:0-Führung gegen Iserlohn sogar ein Dreier wurde, ist für Christopher Fischer auch ein Verdienst der Adler-Fans: „Statt zu murren, waren sie voll da, das hat uns geholfen.“ Heute (19.30 Uhr) bei Meister ERC Ingolstadt und am Sonntag (16.30 Uhr) bei Schlusslicht Straubing Tigers wird diese Hilfe, jedenfalls in entsprechender Lautstärke, fehlen. Dafür aber ist Stürmer Jon Rheault wieder dabei. Jochen Hecht läuft nach einem Muskelbündelriss schon wieder Schlittschuh, ist aber noch nicht ins normale Mannschaftstraining integriert. Nach dem bayerischen Wochenende geht’s scheinbar gnadenlos weiter: Am 23. das bereits ausverkaufte Heimspiel gegen Krefeld, am 26. dann der alte Kracher gegen Köln. Dazwischen aber haben die Profis zwei volle Tage frei. „Sie sollen Weihnachten genießen“, betont Geoff Ward. Der Heidelberger Christopher Fischer freut sich darüber, „meine Familie ist ja vor der Haustür“. Er grinst, und die Lücke, wo einst ein Schneidezahn war, wird sichtbar. Berufsrisiko. „Beim Stockschlag zuletzt gegen mich“, erinnert er an das Spiel gegen Hamburg, „hatte ich Glück“. Und er zeigt seinen mitunter rettenden Mundschutz, wo im Backenzahnbereich noch die Einkerbung zu sehen ist ...

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