Sport Das Selbstvertrauen ist zurück

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Mannheim. Mit dem 2:6-Debakel in Berlin hatte der schwarze Dezember seinen Anfang genommen, mit dem gestrigen 3:2 (1:0, 2:2, 0:0)-Erfolg gegen dieselben Eisbären, inzwischen Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga, sollten die Adler Mannheim ihre Krise endgültig besiegt haben.

„Die Jungs holen sich ihr Selbstvertrauen zurück“, freute sich Adler-Trainer Greg Ireland nach dem Spiel. Das Comeback seines Stürmers Jamie Tardif verlief zunächst kurz, aber heftig. In seiner zweiten Schicht hatte der genesene Kanadier eine dicke Doppelchance – und fand sich kurz danach für den Rest des Drittels auf der Strafbank wieder. André Rankel hatte Danny Richmond an der Bande gleichermaßen fies wie ungeahndet gecheckt, der Verteidiger der Adler schleppte sich benommen vom Eis, und Tardif schnappte sich den Berliner für ein etwas intensiveres „Gespräch“ samt Fausteinsatz. „Er ist für seinen Kameraden eingestanden“, lobte Ireland den Stürmer, der betonte: „Das war kein fairer Check gegen Danny.“ Auch Torjäger Ryan MacMurchy fasste sich kurz vor Drittelende ein Herz: Als die zwingende Anspielstation fehlte, zog er einfach mal ab, die Scheibe sauste über Petri Vehanens rechte Schulter ins obere Eck – ein schöner Treffer, wenngleich nicht unhaltbar (19.). Als die Kollegen jubelten, bereitete sich Mittelstürmer Andrew Joudrey schon auf die Fahrt ins Krankenhaus vor: Von Kieferverletzung inklusive verlorener Zähne war zunächst die Rede. Richmond raus, Joudrey raus – doch die Adler reagierten auf den Verlust der beiden Leistungsträger eher trotzig denn schockiert. Einen Konter veredelte der mitgelaufene Christopher Fischer nach guter Ullmann-Vorarbeit mit dem 2:0 kurz nach Wiederbeginn. „Da haben wir von einem Wechselfehler der Berliner profitiert“, sagte Fischer. Und ähnlich cool wie beim 1:0 MacMurchys schickte Glen Metropolit nach zuvor abgeblockten Arendt-Schüssen den Puck zum 3:0 gegen verdutzte Eisbären unter die Latte. Ein Zufallsprodukt brachte den Tabellenführer wieder ins Spiel: Für die von Endras abprallende Scheibe wurde Mark Olvers Knie zum Deflektor. Perfekt zielte Laurin Braun bei seinem Anschlusstor – es war eine Lampertheimer Bruderproduktion, Constantin Braun hatte ihn zuvor geschickt. Trotz der Verletzungen, auch Berlins Bruno Gervais hatte es inzwischen wie Joudrey ohne „Feindkontakt“ erwischt – es war ein anständiges Spiel, das Metropolit mit seinen fantastischen Händen hätte vorentscheiden können, doch sein Schuss endete am Pfosten (50.). Der Rest war zähes Verteidigen. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Fischer, Richmond; Wagner, Nikolai Goc; Carle, Akdag; Bittner - Rheault, Hospelt, Arendt; MacMurchy, Hecht, Ullmann; Buchwieser, Joudrey, Kink; Tardif, Metropolit, Raedeke; Eisbären Berlin: Vehanen - Constantin Braun, Dupont; Haase, Gervais; Baxmann, Müller - Laurin Braun, Talbot, Pohl; Noebels, Darin Olver, Tallackson; Rankel, Mark Olver, Mulock; Machacek, Busch, Ziegler Tore: 1:0 MacMurchy (Ullmann) 18:03, 2:0 Fischer (Ullmann) 21:19, 3:0 Metropolit (Arendt) 26:16, 3:1 Mark Olver (Dupont) 30:34, 3:2 Laurin Braun (Constantin Braun) 38:43 - Strafminuten: 10 + 10 Tardif - 10 - Beste Spieler: Endras, Ullmann, Metropolit - DuPont, Laurin Braun - Zuschauer: 13.600 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Brüggemann (Iserlohn)/Daniels (Gelsenkirchen).

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