Sport Der Meister taut das Eis ab

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Köln. Wenigstens in der finalen Niederlage einer auch für Klubchef Daniel Hopp „katastrophalen Saison“ zeigten die Adler Mannheim Größe. Dass beim gestrigen 2:4 (0:1, 1:2, 1:1) in Köln zwei Gegentreffer irregulär waren, damit hielten sich Spieler und Verantwortliche des bald entthronten deutschen Eishockey-Meisters nicht allzu lange auf. Zu offenkundig waren seit Saisonbeginn die eigenen Versäumnisse.

„Wir haben uns unser Bett selbst gemacht“, befand Kai Hospelt, nächste Spielzeit wohl wieder ein Kölner. Sollte heißen: Erst die schlechte Vorrunde brachte die Adler in die missliche Lage Pre-Play-offs. Im Viertelfinale spielen die Haie nun zuerst in Berlin bei den Eisbären. Das erste Drittel spielte den Adlern, die auf Vorrunden-Topscorer Ryan MacMurchy (Gehirnerschütterung) verzichten mussten, nicht in die Karten. Schon ihre erste Unterzahlsituation, die sie clever lösten, war eine Fehlentscheidung. Doppeltes Pech, dass die Adler hier nicht sogar in Führung gingen: Sinan Akdag, frisch gekürter Verteidiger des Jahres der Liga, wurde bei seinem Break unfair gebremst, den fälligen Penaltyschuss allerdings parierte Gustaf Wesslau (9.). Die Kölner Führung wäre zu dem Zeitpunkt da sie fiel, schon verdient gewesen – immerhin hatte Mannheims Torwart Youri Ziffzer zuvor zwei Topchancen vereitelt. Aber dass dann Jean-François Boucher nach Müller-Schuss zum 1:0 abstauben konnte, hätte nicht sein dürfen: Steve Wagner fühlte sich zu Recht vom quasi durchs Gesicht gezogenen hohen Stock des Schützen behindert (18.). Aus ihrem ersten Powerplay kurz nach Wiederbeginn machten die Adler zu wenig. Klasse reagierte Ziffzer gegen Umicevic, aber im selben Angriff legten die Haie durch Patrick Hager das 2:0 nach (26.). Und dann, nach einem sehr guten Penalty-Killing der Adler, schauten vier Unparteiische leider wieder nicht richtig hin: Denis Reul verlor seinen Stock, Boucher kickte das Ausrüstungsteil weg, doch die Partie lief weiter, Andreas Falk traf zum 3:0. „Natürlich rege ich mich darüber auf, wir haben da zwei Profischiedsrichter“, sagte Daniel Hopp, „das waren Fehlentscheidungen, mit denen wir aber unsere schlechte Saison nicht schönreden.“ Immerhin: Aus dem Gewühl verkürzte Marcel Goc auf 1:3 (39.). Dem einfallslosen Anrennen der Adler im letzten Drittel begegnete Köln mit viel Körper – und trotzdem diszipliniert. Die Entscheidung fiel nach schlechtem Pass Akdags, der Richmond in Bedrängnis brachte. Anders Falk reagierte gedankenschnell, das 4:1 (54.). In Überzahl verkürzte Jon Rheault noch einmal. Jetzt haben die Adler lange Zeit, einen neuen Trainer zu suchen, „denn noch haben wir keinen unter Vertrag“, erklärte Daniel Hopp. Craig Woodcroft wechselt wohl nach Weißrussland zu Dinamo Minsk. So spielten sie Kölner Haie: Wesslau - Syvret, Lalonde; Müller, Lüdemann; Sulzer, Erikson; Ankert - Salmonsson, Hager, Gogulla; Umicevic, Falk, Boucher; Ohmann, Latta, Weiß; Zerressen, Stephens, Åslund Adler Mannheim: Ziffzer - Lashoff, Carle; Richmond, Akdag; Reul, Nikolai Goc; Wagner - Yip, Marcel Goc, Hecht; Buchwieser, Metropolit, Raedeke; Rheault, Hospelt, Ullmann; Arendt, Joudrey, Kink Tore: 1:0 Boucher (Müller) 17:23, 2:0 Hager (Syvret) 25:08, 3:0 Falk (Åslund) 36:50, 3:1 Marcel Goc (Kink) 38:29, 4:1 Falk (Boucher) 53:55, 4:2 Rheault (Metropolit) 56:00 - Strafminuten: 4 - 6 - Beste Spieler: Wesslau, Müller, Falk, Hager - Ziffzer, Reul, Marcel Goc - Zuschauer : 11.183 - Schiedsrichter: Brüggemann (Iserlohn)/Piechaczek (Ottobrunn).

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