Sport Frank Mauer als Vorbild

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Mannheim. Wenn es nach Neu-Adler Daniel Sparre geht, darf Ex-Adler Frank Mauer gern sein Vorbild sein: als Meister den einen Klub verlassen und beim nächsten Verein gleich wieder Meister werden. „Ich würde gern in seine Fußstapfen treten“, sagt Sparre vor dem Start der Adler Mannheim in die Saison der Deutschen Eishockey-Liga heute (19.30 Uhr) bei den Krefeld Pinguinen.

Bei Mauers Kunststück hat Sparre vergangene Saison kräftig mitgemischt – denn da spielten beide zusammen für den jetzigen Titelverteidiger Red Bull München. Mauer blieb beim EHC und ließ gestern per WhatsApp mit einem Smiley versehen verlauten: „Ich habe nix dagegen, es nochmal zu schaffen.“ Nun wird es unter anderem Sparres Aufgabe sein, das zu verhindern. Als Meister in eine neue Mannschaft zu kommen, machte die Integration sicher nicht schwerer. „Man spürt schon den Respekt“, sagt der 31-Jährige und betont gleich, dass dies ja viele seiner jetzigen Kollegen bestens kennen. „Eine Meisterschaft verändert einen definitiv. Es lässt dich reifen, selbstbewusster werden“, findet Sparre, der froh ist, in einem Team gelandet zu sein, das stark genug sein sollte, den Glücksmoment eines Titelgewinns für das kommende Frühjahr anzustreben. „Wir haben sieben Tage nur gefeiert“, erinnert sich Sparre lachend an die ausgelassene Stimmung in München nach der ersten Meisterschaft für den EHC Red Bull. Der Sommer war entsprechend kurz – und aufregend. Im Juli kam Sparres erstes Kind in Kanada zur Welt, heute erwartet er seine Frau und Töchterchen Elle in Deutschland. „Als ich rüberflog nach Mannheim, war sie erst zwei Wochen alt, das war schon hart“, gesteht er. Apropos: Als Deutsch-Kanadier – sein Großvater stammt aus Stuttgart und wanderte einst nach Nordamerika aus – fühlt sich der Stürmer pudelwohl. Seit sieben Jahren spielt der Mann aus Ontario in der DEL. „Deutschland ist in der Zeit meine erste Heimat geworden. Und außerdem habe ich zuletzt eine Forbes-Umfrage gelesen: Darin stand, dass die beiden besten Länder zum Leben Deutschland und ...“ – Sparre legt eine Pause ein, um die Spannung zu steigern – „... Kanada sind.“ Also, alles richtig gemacht. Auf dem Eis ist Sparre „schnell, trickreich, hat einen guten Schuss. Er kann auch hart und aggressiv spielen.“ Diese Einschätzung stammt von Frank Mauer – und in der Vorbereitung hat Sparre vieles davon bestätigen können. „Mein Tempo ist sicher eine Stärke von mir“, sagte er selbst. Und dass er auch austeilen kann, begeisterte die Adler-Fans bei einem Fight im Heimspiel gegen Tappara Tampere. Für seine Uneigennützigkeit spricht diese Geschichte aus München: Als der EHC den deutschen Stürmerstar Michael Wolf verpflichtete, überließ ihm Sparre wie selbstverständlich seine Trikotnummer 13. Seitdem trägt er die 40. Adler-Trainer Sean Simpson ließ gestern noch offen, ob er heute in Krefeld mit sechs Verteidigern und dreizehn Stürmern spielen lässt oder auf die Formel „7 + 12“ setzt. Bei letzterer würde Kevin Maginot für den verletzten Mathieu Carle in die Verteidigung rücken. Dennis Endras beginnt im Tor. „Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit der langen Vorbereitungsphase“, betont Simpson. Die durch die Olympia-Qualifikation stark belasteten deutschen Nationalspieler erhielten nochmal eine kurze Extrapause. Für die Auftakt-Heimpartie am Sonntag (19 Uhr) gegen die Kölner Haie waren gestern rund 12.000 Karten verkauft.

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