Sport Geschmeidige Panther rupfen Adler

91-65894949.jpg

Mannheim. Das geht natürlich gar nicht in einem Finalspiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft, ein Drittel mit sage und schreibe 0:4 abzugeben! Weil den Adlern Mannheim dies gestern Abend passierte, gingen sie gegen Titelverteidiger ERC Ingolstadt zu Hause mit 1:6 (1:1, 0:4, 0:1) unter und stehen jetzt, bei 1:2-Rückstand nach Siegen, am Freitag beim Meister mächtig unter Druck.

Schnelle Tore, schnelles Drittel: Der Abtastfaktor war gestern niedrig. Ingolstadt legte vor – nach vier Sekunden in der ersten Überzahl. Bully gewonnen, Schuss von Ex-Adler Michael Périard von der blauen Linie – 0:1 (4.). Ein Bullygewinn ging auch der prompten Antwort der Adler voraus (6.): Kai Hospelt fälschte den von Jon Rheault abgefeuerten Puck leicht ab. Von da an hatten die Adler das Spiel zumindest bei personeller Gleichzahl auf dem Eis zunächst sogar im Griff, mit Chancen für Rheault und Tardif. Von großen Umstellungen im Line-up hatte Trainer Geoff Ward abgesehen, lediglich Jamie Tardif ersetzte im Joudrey-Sturm den überzähligen Martin Buchwieser. An Metropolits Seite war nach Ablauf seiner Sperre Brandon Yip gerückt. Auch ins zweite Drittel starteten die Panther geschmeidiger – diesmal nachhaltig. Hatte Dennis Endras nach Kombination über Brooks und Ross die Scheibe noch ablenken können, rutschte sie ihm darauf bei Brendan Brooks’ Schuss durch. Und Ingolstadt legte diesmal nach: Brocklehurst platzierte den Puck unter die Latte – das 1:3 (26.), das Hager per Break sogar hätte ausbauen können, doch Endras machte bei diesem Quasi-Penalty auch sehr geschickt die Linie dicht. Jetzt flatterten die Nerven, häuften sich die Scheibenverluste in der eigenen Zone. Die von Wagner und Richmond waren noch folgenlos, doch als Raymond den Puck hinter dem Tor verstolperte, gelang Jared Ross das 1:4. In die Mannheimer Konfusion hinein legte John Laliberte, von Richmond nicht gestört, das 1:5 nach. Und die Adler-Fans haderten jetzt mit der dicken Chance von Marcus Kink, der zuvor per Solo auf 2:3 hätte verkürzen können, die Scheibe aber an den Pfosten setzte. Der einzige Jubel galt einem Open-Ice-Check von Jochen Hecht gegen Kohl: sehenswert, aber kein Wertungstreffer. Fragwürdig blieb, dass ERC-Topscorer Brandon Buck nach hohem Stock mit Verletzungsfolge gegen Marcus Kink keine große Strafe kassierte. Das passte nicht zur eher kleinlichen Schiedsrichterlinie … Kink konnte weiterspielen, Youri Ziffzer erlöste Endras vom spaßfreien Abend im Adler-Tor. Brandon Bucks 1:6 konnte auch er nicht verhindern (44.). Der Frust entlud sich dann in mehreren, von Foster und Boucher angezettelten Keilereien: das letzte Restchen Unterhaltung an diesem für die Mannheimer Fans so tristen Frühlingsabend. Doch selbst der Faustkampf Richmonds gegen Szwez ging verloren …

x