Sport Im Nachsitzen der Hattrick

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Mannheim. Im dritten Anlauf gab’s endlich – aus Adler-Sicht jedenfalls – den Zusatzpunkt: Nach Penaltyschießen bezwangen die Mannheimer gestern den kriselnden Rekordmeister der Deutschen Eishockey-Liga, die Eisbären Berlin, mit 4:3 (0:2, 2:0, 1:1; 0:0).

Den zweiten Zähler sicherte Stürmer Ryan MacMurchy – mit seinem dritten Treffer der Partie, denn in Deutschland zählt ja der entscheidende Penalty im „Stechen“ auch für die persönliche Bilanz. „Ich finde zwar nicht, dass er zählen sollte“, sagte der Kanadier lachend, „aber ich nehme ihn gern.“ Ein Hattrick also. Überraschend – weil sehr früh – kehrte Aaron Johnson nach Verletzungspause in den Adler-Kader zurück, dafür war Verteidigerkollege Mathieu Carle angeschlagen aus dem „Hinspiel“ in Berlin am Freitag gehumpelt. Sehr zur Freude der rund 1200 per Sonderzug angereisten Eisbären-Fans verzeichneten die Gäste im ersten Drittel eine fast hundertprozentige Chancenausbeute – während für die Adler Danny Richmond in einer Überzahl das halb leere Tor verfehlte und David Wolf nur den Pfosten traf. Berlins Treffer hätten indes nicht fallen müssen: Vorm 0:1 hatte Sinan Akdag die Scheibe verloren, nach Machaceks Schuss ließ Dennis Endras den Puck genau auf Jamie MacQueens Kelle abprallen. Und beim 0:2 in Unterzahl flutschte Endras die Scheibe nach Frank Hördlers Schuss und Laurin Brauns Störmanöver zwischen den Schonern durch – zuvor hatten sich Nikolai Goc und Garrett Festerling gegenseitig den Weg zugestellt. „Wir sind sicher nicht mit unserem ersten Drittel zufrieden, aber die Reaktion war stark“, betonte Sean Simpson. Ein verweigerter Penaltyschuss für Colaiacovo brachte richtig Stimmung in die SAP-Arena und stachelte die Adler an: Mit Wut im Bauch jagte MacMurchy („Natürlich waren wir sauer, haben uns dann aber wieder auf unser Spiel konzentriert“), der nun in die Adam-Reihe rotiert war, nach Kolarik-Pass die Scheibe zum Anschlusstreffer ins Netz (27.). Und als Luke Adam, diesmal Center der Linie, ein Bully gewann und sofort MacMurchy bediente, legte der Scharfschütze den Ausgleich nach (32.). Auch beim Führungstreffer nach der zweiten Pause war Luke Adam, diesmal in Überzahl, Wegbereiter: Christoph Ullmann vollstreckte aus spitzem Winkel (48.). Doch auch mit nur drei Sturmreihen gaben die Eisbären nicht auf, Micki DuPont schoss sie in die Verlängerung (57.). In die starteten die Adler in Unterzahl, so gesehen war das Erreichen des Shoot-outs schon ein Erfolg. MacMurchy traf mit tollem Move, Kolarik und Plachta verschossen, Dennis Endras parierte alle drei Berliner Versuche. Schön: 30.000 Euro als Spendenerlös des „Spiels der leuchtenden Herzen“ vor Weihnachten konnten gestern an Klinikschwester Karen Kutschbach und ihre Aktion „Rosy’s Kids Corner“ für krebskranke Kinder übergeben werden. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Akdag, Colaiacovo; Bittner, Richmond; Reul, Nikolai Goc; Johnson - Plachta, Raedeke, Ullmann; MacMurchy, Festerling, Wolf; Kolarik, Luke Adam, Höfflin; Kink, Joudrey, Arendt Eisbären Berlin: Vehanen - DuPont, Roach; Wissmann, Baxmann; Constantin Braun, Hördler; Maximilian Adam - Machacek, Talbot, MacQueen; Tallackson, Wilson, Fischbuch; Laurin Braun, Busch, Rankel Tore: 0:1 MacQueen (Machacek) 8:01, 0:2 Hördler (Constantin Braun) 10:44, 1:2 MacMurchy (Kolarik) 26:58, 2:2 MacMurchy (Adam) 31:14, 3:2 Ullmann (Adam) 47:05, 3:3 DuPont (Talbot) 56:26 - Strafminuten: 8 + 10 Kolarik - 6 - Beste Spieler: Colaiacovo, MacMurchy, Adam - Vehanen, Laurin Braun - Zuschauer: 13.600 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Haupt (Kempten)/Piechaczek (Ottobrunn).

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