Sport Krönung eines denkwürdigen Tages

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MANNHEIM. Mit dem 2:1-Sieg nach Penaltyschießen in der Champions-Hockey-League-Begegnung gegen den tschechischen Vertreter Vitkovice Ostrava schlossen die Adler Mannheim die Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen der SAP-Arena erfolgreich ab. Der Lohn: CHL-Gruppensieg und Einzug in die Runde der besten 32 Mannschaften.

Als zuvor an diesem denkwürdigen Samstag um 16.56 Uhr das Meisterschaftsbanner von Meistertrainer Geoff Ward sowie Adler-Kapitän Marcus Kink unters Hallendach gezogen wurde, herrschte Gänsehautatmosphäre. Bereits zwei Stunden zuvor erlebten die Adler-Anhänger eine Begegnung mit der Vergangenheit: Im Traditionsspiel standen sich Adler-Altstars gegenüber (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). „Wir sind alt und langsam, dadurch sind die Wege auf dem Eis extrem weit“, sagte Jeff Shantz grinsend und ergänzte: „Aber es war sehr schön, die alten Jungs und die großartigen Fans hier in Mannheim wiederzusehen.“ Ex-Torhüter Ilpo Kauhanen saß da schon völlig erschöpft, aber glücklich auf seinem Kabinenplatz. „Wahnsinn was die Adler hier alles auf die Beine stellen“, staunte der Finne. Angesprochen auf seine weitere Tagesplanung sagte er: „Ich bin heute Nacht um drei Uhr am Flughafen angekommen, habe vier Stunden geschlafen, und wie ich die Jungs kenne, wird mein Schlaf heute Nacht nicht viel länger“ Deutlich wacher wirkte die aktuelle Adler-Mannschaft gegen Vitkovice Ostrava. Der deutsche Meister dominierte im ersten Drittel das Tempo, hatte Vitkovice, das 24 Stunden zuvor noch gegen Neman Grodno (Weißrussland) antreten musste, im Griff. Doch lediglich der Hammer von Neuzugang Philip Riefers schlug hinter Gäste-Torwart Daniel Dolejs ein (15.). Auch nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Rostislav Olesz (43.) wollte den Adlern, trotz guter Einschussmöglichkeiten, kein weiterer Treffer mehr in der regulären Spielzeit gelingen. Die Chancenverwertung bleibt damit das große Manko der Vorbereitung – auch wenn Stürmer Christoph Ullmann dem nur teilweise zustimmen wollte: „Sicherlich müssen wir mehr aus unseren Chancen machen, aber für mich ist ein 2:1-Sieg taktisch betrachtet wertvoller, als ein 7:6-Erfolg, weil ich dann weiß, dass wir defensiv gut stehen und einen guten Torwart haben.“ Einer, der vor 9744 Zuschauern den Siegtreffer auf dem Schläger hatte, war Neuzugang Brent Raedeke (52.). Doch die Unparteiischen verweigerten dem Tor nach Videobeweis die Anerkennung. Der Treffer wäre die Krönung einer starken Vorbereitung Raedekes gewesen. „Ich fühle mich physisch momentan sehr gut, und ich habe super Mitspieler, die mir im richtigen Moment den Puck zuspielen. Das macht es für jeden einfacher, gut auszusehen“, spielte der 25-Jährige den Puck gleich an seine Kollegen weiter. Auch Trainer Greg Ireland vergaß Raedeke dabei nicht: „Er hat mir auf dem Eis eine Rolle gegeben, die mir gut tut. Auch dass ich in Überzahl ran darf, wirkt sich positiv auf mich aus.“ Den Sieg im Penaltyschießen macht Kai Hospelt perfekt. CHL-Info Die Runde der besten 32 Mannschaften der Champions Hockey League wird morgen in Helsinki ausgelost. Das „Sechzehntelfinale“ wird ab dem 22. September ausgetragen, wobei die Gruppenersten im Rückspiel Heimrecht genießen. Ab sofort können die Adler auch auf Gegner aus der Deutschen Eishockey-Liga treffen.

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