Sport Nachspiel als Hängepartie

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Mannheim (olw). Das Nachspiel zum Mannheimer 3:2-Sieg gegen die Eisbären Berlin wurde am Donnerstagabend zur Hängepartie – mit Fortsetzung am Freitagvormittag. Erst dann nämlich will der Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bekanntgeben, ob nach Adler-Kapitän Marcus Kink (vier Spiele Zwangspause) auch Stürmerkollege Brandon Yip gesperrt wird. Das Ermittlungsverfahren gegen Ronny Arendt wurde am Abend eingestellt.

Die DEL nahm sich jedenfalls viel Zeit zum Studium der Videobilder. „Ein gutes Zeichen“, fand Adler-Manager Teal Fowler. Die vermeintlichen Vergehen Yips und Arendts waren von den Schiedsrichtern am Dienstag nicht geahndet worden. Während Kapitän Kink den Vorfall und seine Folgen nicht kommentieren wollte, beteuerten Arendt und Yip ihre Unschuld. „Es tut mir leid“, betonte Neuzugang Yip mit Blick auf die Verletzungen seines Gegenspielers Florian Busch (Verdacht auf Gehirnerschütterung, Schulterprellung), „aber für mich war der Check okay. Es war mein erster Wechsel in meinem ersten Heimspiel für Mannheim, ich wollte den Check zu Ende fahren.“ Arendt wiederum klärte zunächst mal auf, worum es in seinem Fall überhaupt ging – wobei er dafür am Mittwoch, als er von dem durch die Eisbären beantragten Ermittlungsverfahren erfuhr, auch erst mal lange nachdenken musste. Er habe einen Schuss abfälschen wollen, Berlins Torwart Vehanen sei sehr weit aus seinem Tor gefahren und so wohl auch an Arendts Stock geraten. „Da muss ich jegliche Schuld von mir weisen“, betonte der Adler-Stürmer. „Wir sind keine dreckig spielende Mannschaft“, insistierte Mannheims Manager Teal Fowler. Statistisch rangieren die Adler mit 16 Strafminuten pro Partie im Schnitt noch im Mittelfeld der Liga. „Keiner in unserer Kabine will jemanden verletzten“, ergänzte Fowler, der Kinks Check gegen Henry Haase (ebenfalls Verdacht auf Gehirnerschütterung) als „seitlich ausgeführt“ und korrekt bewertet. „Das war sauber“, pflichtete ihm Trainer Geoff Ward bei, „es war weder von hinten, noch gegen den Kopf, ohne Stock im Spiel.“ In der Urteilsbegründung der DEL hieß es, die nachverhandelte Vier-Spiele-Sperre sei angemessen, „da Haase sich in einer gefährlichen Distanz zur Bande befindet und Kink den Check mit einer hohen Geschwindigkeit ausführt“. Auch Haases Verletzung spielte eine Rolle. So oder so muss Geoff Ward seine Formationen im heutigen Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG (19.30 Uhr) umstellen. Verteidiger Kurtis Foster und wahrscheinlich auch Stürmer Jochen Hecht kehren ins Team zurück, Angreifer Jamie Tardif wird wohl noch fehlen, Defender Sinan Akdag erst nächste Woche wieder auflaufen. Dem 40-jährigen Glen Metropolit gönnte der Trainer gestern einen Tag ohne Eistraining, der Center saß dafür auf dem Fahrrad. Verletzungen hin, Sperren her: „Wir haben noch mal nachverpflichtet, um mehr Tiefe in unseren Kader zu bekommen“, mag Ward angesichts der Neuzugänge Foster und Yip nicht hadern.

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