Sport Peinlich-prekäre Lage

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Mannheim. Die gestrige Nachricht, dass die Adler Mannheim am 7. Januar 2017 in der Sinsheimer Fußballarena vor 29.700 Zuschauern gegen die Schwenninger Wild Wings das dritte Winter Game der Deutschen Eishockey-Liga bestreiten werden, lässt ihre Fans derzeit relativ kalt – sie fürchten ein sehr frühes Saisonende in diesem Winter.

Nach der völlig verdienten 1:3-Niederlage am Mittwoch in Ingolstadt ist der „tödliche“ elfte Platz, der nicht mal mehr für die Pre-Play-offs reicht, nur noch einen Punkt entfernt. „Das sagt doch alles“, findet Stürmer Martin Buchwieser und bemüht sich dankenswerterweise erst gar nicht, die für einen amtierenden Meister prekär-peinliche Lage schönzureden: „Die Situation ist beschissen. Da muss man ehrlich sein, mit dem Jammern aufhören, die Beine in die Hand nehmen und um sein Leben spielen.“ Genau das tat ein Großteil des Teams in Ingolstadt nicht – das konstatiert Cheftrainer Craig Woodcroft ganz offen. „Ein Spiel zu gewinnen, das hat seinen Preis“, erklärt er, „diesen Preis muss man bereit sein zu zahlen. Im Moment haben wir nicht genügend Spieler, die dazu bereit sind.“ Ein vernichtendes Urteil, dennoch will Woodcroft gerade jenen Schlüsselspielern, die am Mittwoch zu wenig investierten, den Charakter nicht absprechen. Im Gegenteil: „Ich weiß doch, dass er vorhanden ist. Ich habe erlebt, wie viel Charakter in dieser Mannschaft steckt. Meine Meinung über die Spieler hat sich nicht geändert. Aber wie es sich derzeit darstellt, das ist Beleg für die Situation, in der wir sind.“ Soll heißen: Die Angst lähmt. „Wir repräsentieren eine Stadt“, appelliert Woodcroft an die Ehre. Und diese Stadt sowie ihr Umfeld werden trotz aller Schelte in Internetforen und der Pfiffe in der Arena nicht müde, an die Qualitäten des Titelverteidigers zu glauben. Für die heutige Partie gegen die Düsseldorfer EG waren gestern bereits 13.500 Karten verkauft – also ist ab 19.30 Uhr mit einer ausverkauften SAP-Arena zu rechnen. Ob Kai Hospelt, der angeschlagen aus der Ingolstadt-Partie ging, heute auflaufen kann, war gestern offen. „Die Stimmung ist von der sportlichen Situation abhängig“, erklärt Martin Buchwieser vielsagend. „Heimkehrer“ Ron Pasco (44), als Spieler 1998, 1999 und 2001 mit den Adlern deutscher Meister, freut sich dennoch sehr darüber, „wieder ein Teil dieses Vereins zu sein“. Bis Saisonende ist er Assistenzcoach und hofft darauf, dass dieses Saisonende nicht am Nachmittag des 6. März, nach dem letzten Punktspiel bei den Eisbären Berlin, sein wird. Das Mannheimer Angebot „hat mich überrascht, ich hatte diese Gelegenheit nicht erwartet“, bekennt Pasco, der zuletzt bei den Kölner Haien in Uwe Krupps Trainerstab gearbeitet hatte. Ticket-Info Aktuelle Dauerkartenbesitzer haben für das Winter Game am 7. Januar 2017 in Sinsheim ab 1. März ein Vorkaufsrecht (ausschließlich über die Tickethotline der SAP-Arena, im Ticketshop sowie bei den Heimspielen der Adler gegen Vorlage der Dauerkarte). Ab 14. März gehen dann die restlichen Tickets in den freien Verkauf. Das Heimrecht genießt übrigens Schwenningen, deshalb ist dieses Spiel nicht in der Adler-Dauerkarte 2016/17 enthalten.

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