Sport Ronny Arendt erlöst die Adler

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Mannheim. Die Adler Mannheim haben in der Finalserie der Deutschen-Eishockeyliga vorgelegt. In der Verlängerung bezwangen sie gestern Abend den ERC Ingolstadt mit 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 1:0), Siegtorschütze war Ronny Arendt in der fünften Minute der „Overtime“.

Die Stimmung in der ausverkauften SAP-Arena war nur vor dem Anpfiff blendend. „Steht auf, wenn ihr Adler seid“, forderten die Fans auf dem Stehplatz von den sitzenden Anhängern – da war bis zum ersten Bully noch eine Viertelstunde Zeit. Und auch die Adler kamen unglaublich entschlossen aufs Eis gestürmt. Der wiedergenesene Jamie Tardif war allerdings etwas überraschend nicht mit dabei, für ihn stürmte Martin Buchwieser. Dass Dominik Bittner, Mirko Höflin und Christoph Fischer zusehen mussten, kam hingegen nicht unerwartet, ebensowenig wie die druckvolle Anfangsphase der Hausherren. Nach nur 15 Sekunden hatten die Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Denis Reul hatte den Puck vors Tor geschlenzt, aber weder Buchwieser noch Andrew Joudrey brachten den Abpraller an ERC-Keeper Timo Pielmeier vorbei ins Tor. Joudrey hatte zehn Sekunden später eine zweite Chance, scheiterte aber ebenfalls. Zehn Minuten lang schnürten die Adler die Gäste förmlich in deren Drittel ein. Zählbares sprang dabei aber nicht heraus, auch dies wenig überraschend. Ingolstadt verteidigte konzentriert, blockte viele Schüsse, so dass Pielmeier relativ selten eingreifen musste. Mit der ersten Überzahl, Ronny Arendt saß für die Adler draußen, befreiten sich die Gäste aus der Umklammerung, zeigten ein flüssiges Powerplay jedoch ohne nennenswerte Chance. Ausgeglichener nun das Spiel und die Gäste gewannen nicht nur auf dem Eis, sondern auch stimmlich auf den Rängen langsam das Übergewicht. Druck bauten die Gastgeber erst wieder auf, als sie ihrerseits einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Jon Rheault, Glen Metropolit, Matthias Plachta und erneut Rheault (10.) hatten alle die Führung auf dem Schläger, als Jean-Francois Boucher draußen saß. Das zweite Drittel gehörte den Gästen, die verdient durch Petr Taticek mit 1:0 (28.) in Führung gingen. Beide Teams legten das Augenmerk darauf, leichte Fehler zu vermeiden. Das entsprach ohnehin dem Konzept des amtierenden Meisters, der deshalb deutlich Vorteile bekam. Dennis Endras ließ sich jedoch nur durch Taticeks Knaller in den Winkel überwinden. Immerhin schlugen die Adler direkt zurück. Nur 18 Sekunden nach dem Rückstand erzitterte die Arena erstmals in ihren Grundfesten, denn Jochen Hecht leitete den Abpraller von Frank Mauer reaktionsschnell an Christoph Ullmann weiter und der hatte keine Mühe mit dem 1:1-Ausgleich (29.). Ingolstadt blieb stärker, auch wenn die Adler zu Beginn des dritten Abschnitts für 28 Sekunden mit Fünf gegen Drei in Überzahl spielten. Die Gäste waren in ihren Offensivaktionen gefährlicher, durchdachter, die Gastgeber warteten auf einen Lucky Punch, einen Glückstreffer. In der regulären Spielzeit sollte es damit aber nicht mehr klappen. Immerhin gingen die Adler mit einem Spieler mehr in die Verlängerung, denn kurz vor der Schlusssirene handelte sich Jeffrey Szewz gegen Plachta noch eine Strafzeit ein. Genutzt hat es nichts. Aber dann traf Arendt mit der Rückhand ins rechte Eck.

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