Sport Serie gerissen: Vor Play-offs schärfen Adler die Sinne

91-95020532.jpg

Mannheim. Abergläubische Adler-Fans könnten verstohlen aufatmen, alle anderen dürfen sich ärgern: Die Mannheimer gehen weder mit 13 Siegen in Folge in die Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga, noch als Punktrundenprimus. Durch die gestrige 1:4 (0:2, 0:0, 1:2)-Heimniederlage gegen die Straubing Tigers ist nun Titelverteidiger EHC Red Bull München Erster vor den Adlern.

Wer deren Gegner im ersten Play-off-Viertelfinale am 7. März in der SAP-Arena sein wird, entscheidet sich spätestens am Sonntag. „Dass wir das vielleicht dann erst erfahren, ist egal. Wir haben gegen jeden viermal diese Saison gespielt“, stellte Stürmer Matthias Plachta, gestern einziger Torschütze der Mannheimer, fest. Klar ist: Gewinnen die favorisierten Ingolstadter in der kurzen Pre-Play-off-Serie ab Mittwoch gegen Überraschungsteam Pinguins Bremerhaven, sind sie die ersten Herausforderer der Adler. Setzt sich Bremerhaven durch, rekrutiert sich der Mannheimer Viertelfinalrivale aus dem Duell Eisbären Berlin - Straubing Tigers. Ohne den gesperrten Danny Richmond und den leicht angeschlagenen Torjäger Chad Kolarik waren die Adler gestern erst halbwegs im Spiel, nachdem es bereits 0:2 gestanden hatte. Zunächst hatte Derek Whitmore den von Cornell abgesendeten Puck fies für Dennis Endras abgefälscht (3.), danach ließ der Mannheimer Torwart die Scheibe nach Zalewski-Schuss zur Seite prallen, und Dylan Yeo staubte ab (8.). Der Rückstand ging völlig in Ordnung, die Blöße einer Auszeit hatte Sean Simpson seiner Mannschaft zuvor wohl nicht geben wollen. Nur durch einige andiskutierte und ausgeschubste Meinungsverschiedenheiten wegen einer Strafzeit gegen den gereizten David Wolf und die danach gute Unterzahl bissen sich die Adler danach endlich in diese Partie. Doch als im Mitteldrittel der Anschlusstreffer quasi auf dem Silbertablett hereingereicht wurde, ließ das sonst starke Powerplay den Favoriten im Stich: Eine 66-sekündige „doppelte“ Überzahl ließen die zu durchschaubar spielenden und schießenden Adler ungenutzt. Mit drei umgestellten Sturmreihen und einer Überzahl, die Matthias Plachta mit einem Treffer von der blauen Linie zum 1:2 nutzte, begann der Schlussabschnitt. Jamie Tardif hätte nach klasse Rückpass Wolfs schon ausgleichen können (49.), in der nächsten Überzahl hätte er es müssen, ehe Endras gegen Tim Miller einen Shorthander verhinderte (53.). So aber machte Ex-Adler Adam Mitchell nach Adams Annahmefehler per Konter alles klar (57.). „Wenn eine Niederlage mal gut ist, dann vielleicht diese“, sagte Sean Simpson. „In einigen Szene hat man gesehen, dass wir noch geschärfter sein müssen“, fand auch Manager Teal Fowler mit Blick auf die entscheidende Saisonphase. So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Larkin, Colaiacovo; Reul, Johnson; Carle, Akdag; Nikolai Goc - Kink, Joudrey, Arendt; Tardif, Adam, Plachta; MacMurchy, Raedeke, Ullmann; Sparre, Festerling, Wolf Straubing Tigers: Climie - Bettauer, Sullivan; Edwards, Yeo; Cornell, Renner; Jobke - Röthke, Zalewski, Schönberger; Mitchell, Brandl, Hedden; Nicholls, Connolly, Whitmore; Oblinger, Loibl, Miller Tore: 0:1 Whitmore (Cornell) 2:05, 0:2 Yeo (Zalewski) 7:33, 1:2 Plachta (Colaiacovo) 43:33, 1:3 Mitchell (Hedden) 56:54, 1:4 Bettauer 59:35 - Strafminuten: 10 - 10 - Beste Spieler: Endras, Akdag, Wolf - Climie, Yeo, Connolly - Zuschauer: 11.496 – Schiedsrichter: Hunnius (Berlin)/Köttstorfer (Rosenheim).

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x