Sport Smartphone ist spannender

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Berlin. Am Ende gab Uwe Krupp seinem Mannheimer Kollegen noch ein paar warme Worte mit auf den Weg. „Viel Glück gegen Köln dann“, sagte der Berliner Trainer zu Adler-Coach Craig Woodcroft. Der nahm es mit starrer Miene zur Kenntnis. In den Pre-Play-offs zunächst am Mittwochabend bei den Kölner Haien antreten zu müssen, ist eher suboptimal für den Eishockey-Meister, der die Hauptrunde gestern als Tabellenzehnter beendete – mit einem 0:4 (0:0, 0:2, 0:2) bei den Eisbären.

Es war so ein Spiel, bei dem gefühlt 20.000 Zuschauer in der Berliner Arena waren. So stimmungsvoll wie gestern ging es in dieser Saison nicht immer zu bei den Eisbären, die natürlich auch gegen Mannheim nur 14.200 Zuschauer in ihre ausverkaufte Halle lassen durften. Die Freude auf die für die Berliner am 15. März beginnenden Play-offs ist groß. Durch den Erfolg gegen die Adler konnten sie Iserlohn noch in der Tabelle überholen. Hauptrundensieger München und Berlin wissen also noch nicht, wohin die Reise im Viertelfinale geht, zwei Duelle stehen aber schon fest: Iserlohn spielt im Viertelfinale gegen Nürnberg und Wolfsburg in gegen die Düsseldorfer EG. Das Saisonende vor den richtigen Play-offs droht diesmal also dem aktuellen Meister Mannheim. Wie sich das Starensemble derartig in den Schlamassel spielen konnte, das war auch gestern in Berlin nicht so ganz nachzuvollziehen. Craig Woodcroft, der Richmond und Hospelt trotz Raedekes Sperre eine Verschnaufpause gab, sagte: „Die Berliner waren entschlossener als wir.“ Erneut zu viele Strafzeiten kamen dazu. Youri Ziffzer, einst in Berlin bei den Eisbären beschäftigt und gestern anstelle Ray Emerys im Einsatz, hielt die Adler lange im Spiel. Doch nachdem der Torwart in der 32. Spielminute bei einem wohl abgefälschten Distanzschuss von André Rankel chancenlos war, ließ er kurze Zeit später einen haltbar erscheinenden Schuss Frank Hördlers passieren. Spätestens nach dem 3:0 durch Petr Pohl im letzten Drittel war das Rätselraten um den Berliner Play-off-Gegner in der Halle in vollem Gange. Mancher Zuschauer schien mehr mit dem Smartphone beschäftigt als mit dem Spiel ... Mannheim ergab sich nun fast kampflos, Rankel traf zum 4:0 für Berlin. Und die Adler wussten, dass sie von Platz zehn aus in die nach dem Modus „Best of three“ gespielten Pre-Play-offs starten müssen. Mit einem Auswärtsspiel in Köln, schon am Mittwoch (19.30 Uhr); Heimrecht haben sie am Freitag. Craig Woodcroft hat vor dem Gegner Respekt: „Die Kölner hatten eine Saison, die nicht nach Plan verlief. Nun wollen sie das korrigieren, genau wie wir.“ Sollte Mannheim weiterkommen, wartet Vorrundenprimus Red Bull München. So spielten sie Eisbären Berlin: Vehanen - Constantin Braun, Jurcina; Hördler, Müller; Haase, DuPont; Laurin Braun - Rankel, Mark Olver, Pohl; Noebels, Darin Olver, Tallackson; Busch, Bell, Machacek; Ziegler, Talbot, Mulock Adler Mannheim: Ziffzer - Akdag, Lashoff; Reul, Nikolai Goc; Bittner, Wagner; Carle - Riefers, Palausch, Arendt; Rheault, Metropolit, Joudrey; Yip, Kink, Buchwieser; MacMurchy, Hecht, Ullmann Tore: 1:0 Rankel (Jurcina) 31:07, 2:0 Hördler (Pohl) 35:52, 3:0 Pohl (Machacek) 41:26, 4:0 Rankel (Constantin Braun) 53:43 - Strafminuten: 4 - 18 - Beste Spieler: Vehanen, Rankel, Pohl - Ullmann, Kink - Zuschauer: 14.200 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Brüggemann (Iserlohn)/Daniels (Gelsenkirchen).

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