Sport Umbau für Königstransfer

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Mannheim. „Jetzt ist’s nicht mehr freiwillig“, benannte Marcel Goc gestern nach dem Training lachend den Unterschied zwischen dieser Übungseinheit und jenen Trainingsstunden, die er noch als üblicher Mannheimer Sommergast in den vergangenen vier Wochen absolvierte. Seit Dienstag – und für die nächsten fünf Jahre – ist Goc ein richtiger Adler (wir berichteten).

Ein Hintertürchen, das betonte Goc, gibt es nicht: Das Kapitel National Hockey League (NHL) ist nach 699 Spielen für ihn beendet. „Jetzt bauen wir drüben unsere Zelte ab und ziehen nach Mannheim“, berichtete der 32-Jährige, „das wird die nächste Zeit vielleicht etwas hektisch, weil es ja zwei Umzüge sind.“ Den Sommer hatte Familie Goc bisher immer in der alten Heimat Calw verbracht. Das gestrige Training sah Marcel Goc als Center in einer Sturmreihe mit Jon Rheault (rechts) und Glen Metropolit (links). Trainer Greg Ireland bestätigt, dass er nun nach dem späten Königstransfer etwas umdenken und umbauen muss – das aber tut er gern. „Marcel ist ein Führungsspieler mit Eishockey-IQ“, sagte der neue Adler-Coach gestern, „einer, der nie panisch wird, wenn er die Scheibe hat.“ Und einer, der nicht großartig integriert werden muss. „Jeder von uns kennt ihn ja durch das Sommertraining“, betont Verteidiger Sinan Akdag und stellt fest: „Er ist eine absolute Verstärkung für uns.“ Für das abschließende Vorrundenspiel der Champions Hockey League (CHL) gegen Vitkovice Ostrava morgen ist Goc noch nicht spielberechtigt. „Aber für die nächsten Runden“, weiß er – jedenfalls dann, wenn sich die Adler für das erste Play-off-Duell qualifizieren. Ein Punkt würde dafür schon reichen. Glen Metropolit trainiert inzwischen wieder voll mit der Mannschaft, ob er morgen schon ein Thema fürs Team wird, beantwortete der 41-Jährige mit „vielleicht“. So oder so hat Greg Ireland aber keine Eile: 15 Stürmer waren gestern im Training, fünf komplette Angriffslinien. Der Coach hat schon mit Blick auf die kommende Woche beginnende Saison in der Deutschen Eishockey-Liga erkannt: „Das schwierigste wird diese Entscheidung sein: Wer ist nicht im Line-up, und wie gehen wir damit um?“ Ireland stellt klar: „Unsere Kadertiefe ist unser Plus. Jeder in diesem Team ist von großer Bedeutung. Ich erwarte einen guten Wettkampf um die Plätze auf dem Eis.“ Und dann huschte gestern Vormittag quasi ein Schatten der Vergangenheit – oder besser gesagt eine Lichtgestalt – durch die SAP-Arena. Plötzlich flitzte Geoff Ward, der Meistermacher der vergangenen Saison, durch die Arenakatakomben. „Ich bin hier fürs Traditionsspiel am Samstag“, erklärte der künftige Assistenzcoach der New Jersey Devils: „Noch habe ich Urlaub und bin völlig entspannt.“ Ward ist der Ehrengast, wenn morgen das Meisterbanner unter das Dach der SAP-Arena gezogen wird. Der Ablauf am Samstag —12 bis 13.30 Uhr: Autogrammstunde der Adler-Altstars (zwischen Eingang A und B) —14 Uhr: Öffnung der SAP-Arena —15 Uhr: Auftaktbully des Traditionsspiels. Danach: Meisterbanner der Saison 2014/2015 kommt unters Hallendach —19.30 Uhr: Beginn des CHL-Spiels Adler Mannheim - HC Vitkovice Steel Ostrava.

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