Sport Ungewolltes „Endspiel“

Mannheim (olw). Es war ernst gemeint, als Iserlohns Trainer Jari Pasanen nach dem 4:3-Sieg seiner Roosters am Mittwoch feststellte: „Ich möchte nicht in den Play-offs gegen Mannheim spielen.“ Wollen die Adler dem Finnen doch noch diesbezügliche Sorgen bereiten, müssen sie aus den letzten beiden Punktspielen mindestens zwei Zähler holen, um sicher die Viertelfinal-Qualifikation zu bestreiten.

Hätten sie gegen die auch mit „kurzer Bank“ (nur sechs Verteidiger, keine komplette vierte Sturmreihe) starken Iserlohner gewonnen, wäre seine Geschichte die des Abends gewesen. So verkamen die beiden Treffer Steve Wagners zur Randnotiz, das sah der bis dato in 42 Saisonspielen nur einmal erfolgreiche Verteidiger selbst so. „Lieber wäre ich bei diesem einen Tor geblieben, und wir hätten gewonnen“, sagte der US-Amerikaner gequält lächelnd. Sein 2:2-Ausgleich war eher ein Eigentor: „Ich wollte die Scheibe nur vors Tor bringen. Dass sie reinging, hat mich auch überrascht.“ Beim 3:2 allerdings fälschte er einen von Jochen Hecht abgefeuerten Puck gekonnt ab. „Doch dann haben wir es aus der Hand gegeben, weil wir im letzten Drittel nicht mehr aggressiv genug waren“, bedauerte Wagner. Genau genommen ging’s richtig emotional nur noch bei einer Doppelschlägerei zu – die allerdings war nach der Schlusssirene, Brandon Yip und Martin Buchwieser kassierten nachträglich Spieldauerstrafen, Buchwieser ist gegen Straubing gesperrt. Wagner tat im Grunde das, was nordamerikanische Trainer als „to step in“ bezeichnen. Wenn also sonst eher unauffällige Mitarbeiter in heiklen Situationen zu Helden werden. Doch am Ende gab’s auf Mannheimer Seite eben keinen solchen Helden. Auch, „weil wir im letzten Drittel das Schlittschuhlaufen eingestellt haben und unnötige Strafen genommen haben“, wie Trainer Craig Woodcroft feststellte. Jetzt haben die Adler heute (19.30 Uhr, SAP-Arena) ein „Endspiel“, das sie nicht wollten – gegen die auswärts selbstbewussten Straubinger. „Ein Spiel mit großer Bedeutung, auf das wir uns heute Abend schon vorbereiten“, sagte Woodcroft am Mittwoch. Klar, auf den finalen Vorrundenauftritt am Sonntag in Berlin mag sich niemand verlassen ...

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