Sport Unverdrossene Adler drehen Spiel

Bremerhaven. Unkonzentriert, aber unverdrossen: 0:3-, 2:4- und 4:6-Rückstände hinderten die in der Abwehr fahrigen Adler Mannheim gestern nicht daran, sich neun Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit in die Verlängerung zu retten und nach dieser sogar 7:6 (1:3, 3:3, 2:0; 1:0) bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven zu gewinnen.

Beide späten Tore erzielte Chad Kolarik, für ihn war die Aufholjagd „etwas besonderes, und wir hatten ja diese Saison schon ein paar Comebacks“. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass Liganeuling Bremerhaven nach 40 Spielen genauso viele Siege wie Niederlagen würde bilanzieren können? Längst ist klar, dass dieses Team nicht künstlich stark gemacht werden muss – was die Adler aber taten. Beim Stand von 2:0 bereits spielte Sinan Akdag mit dem Gesicht zur Bande einen „blinden“ Rückpass vors eigene Tor.: Jason Bast erhöhte nach diesem fatalen Fehler des Verteidigers auf 3:0 nach kaum 15 Minuten. Zuvor war Marian Dejdar Adler-Defender Carlo Colaiacovo entwischt und hatte so das frühe 1:0 besorgt. Im Powerplay spielten die Bremerhavener danach ihre Überzahl perfekt aus, Jeremy Welsh erhöhte auf 2:0. Immerhin verkürzten die Gäste – ohne Carle, Tardif, Adam und Marcel Goc – kurz vor der Pause: Ryan MacMurchy nutzte eine Vorarbeit Johnsons (18.). Jetzt wurde es ein bemerkenswertes Eishockeyspiel. In Unterzahl konterte Andrew Joudrey zum Anschlusstreffer, die Gastgeber erhöhten prompt. Doch die Adler steckten jetzt jeden Tiefschlag weg: Nikolai Goc vollendete ein für ihn ungewohntes Solo mit dem erneuten Anschlusstreffer, Aaron Johnson staubte nach Bittner-Schuss gar zum 4:4-Ausgleich ab (32.). Dumm nur aus ihrer Sicht, dass die Mannheimer vor dem eigenen Tor nicht aufräumten. Krass war das beim 6:4 der Pinguins, als Dennis Endras zweimal glänzend rettete und dann doch Cory Quirk die Scheibe unter den Schonern des Torwarts hervorstochern durfte und einschob. „Nach zwei Dritteln darf es nicht so hoch stehen“, befand David Wolf. Joudreys nächster Anschlusstreffer, als der Kanadier nach MacMurchys Schuss clever ablenkte (50.), ebnete den Weg zur Dramatik der Schlussphase, als Chad Kolarik tatsächlich noch zum Ausgleich abfälschte und in der Overtime in den Winkel traf. Morgen (19.30 Uhr) empfangen die Adler die Krefeld Pinguine. So spielten sie Pinguins Bremerhaven: Nieminen - Lavalleé, Moore; Lampl, Bergman; Tiffels, Pentikäinen; Maschmeyer - Welsh, Bordson, Combs; Owens, Quirk, Hooton; George, Bast, Mauermann; Körner, Hoeffel, Dejdar Adler Mannheim: Endras - Colaiacovo, Johnson; Reul, Richmond; Akdag, Bittner; Nikolai Goc - Kink, Joudrey, Arendt; Plachta, Raedeke, Ullmann; Höfflin, Festerling, Wolf; MacMurchy, Sparre, Kolarik Tore: 1:0 Dejdar (Körner) 2:10, 2:0 Welsh (Quirk) 12:59, 3:0 Bast 14:14, 3:1 MacMurchy (Johnson) 17:04, 3:2 Joudrey (Arendt) 21:47; 4:2 Mauermann (Lampl) 24:44, 4:3 Nikolai Goc (Festerling) 28:38, 4:4 Johnson (Bittner) 31:25; 5:4 Lampl (Welsh) 33:07, 6:4 Quirk (Owens) 35:56, 6:5 Joudrey (MacMurchy) 49:00, 6:6 Kolarik (Ullmann) 59:51, 6:7 Kolarik (Ullmann) 62:50 - Strafminuten: 10 - 14 - Beste Spieler: Hoeffel, Dejdar - Joudrey, MacMurchy, Kolarik - Zuschauer: 4591 - Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld)/Krawinkel (Moers). |olw

x