Sport Verschnupfte Adler

Mannheim. Die Freude über das heutige Comeback von Adler-Stürmer Matthias Plachta nach zweimonatiger Verletzungspause ist getrübt. „Es wäre super, wenn mal einer zurück käme, ohne dass ein anderer ausfällt“, stellte Mannheims Trainer Sean Simpson mit Blick auf die Verletzung von Verteidiger Aaron Johnson (wir informierten) beinahe schon sarkastisch fest.

Und dann erschwerte noch eine Erkältungswelle in der Mannschaft die Vorbereitung aufs Heimspiel heute (19.30 Uhr) gegen den ERC Ingolstadt. Zwar hat Kapitän Marcus Kink seinen Schnupfen weitgehend auskuriert, dafür aber setzte Verteidiger Danny Richmond gestern mit dem Training aus. „Eine Von-Tag-zu-Tag-Sache“, erklärte Simpson gestern, „kann sein, dass ihm morgen besser ist – oder auch noch schlechter.“ Klar, die Erreger machen die Runde, auch andere kränkeln mehr oder weniger vor sich hin. „So ist das zu dieser Jahreszeit, das gehört dazu“, sagt der Coach, „wir sind jeden Tag zusammen, es ist wie in einer Schulklasse.“ Also lautet die Maßgabe, sich an ein paar hygienetechnische Grundregeln zu halten. „Nicht aus denselben Flaschen trinken wie andere, sich oft die Hände waschen“, sagt Stürmer Garrett Festerling. Ihn hat’s noch nicht erwischt, und gerade er könnte eine Zwangspause am allerwenigsten gebrauchen. Schließlich hat Festerling nach einer schweren Verletzung, erlitten in einem Handgemenge nach dem ersten Saisonspiel in Krefeld, seit seinem Comeback erst neun Partien absolviert. „Nicht mehr darüber reden, nur nach vorn schauen“, betont der Deutsch-Kanadier mit Blick auf das nächste Auswärtsspiel am Sonntag (14 Uhr) eben in Krefeld, wo es geschah. Fast 1000 Adler-Fans reisen im Sonderzug an, ihr Motto lautet: „Alle in Rot.“ Der große Fanblock im Königpalast wird also auf den ersten Blick auszumachen sein ... Die 3:4-Niederlage gegen Meister München vom Sonntag ist aufgearbeitet. „Wir haben uns auf Video die Schlüsselsituationen noch mal angesehen“, erzählte Festerling. Die beiden späten Gegentore innerhalb von nur 19 Sekunden taten weh. „Keiner hat danach gut geschlafen“, ist der 30-Jährige überzeugt. Hinfällig auch die Freude über sein geschickt erzieltes Tor zum 3:2, auf Vorlage seines kongenialen Partners David Wolf. Die beiden verstehen sich auf dem Eis blind, „nach so vielen gemeinsamen Jahren in Hamburg ja auch kein Wunder“, findet Festerling lachend. Auffällig: Der Mittelstürmer ist derzeit ein Muster an Effizienz, fast ein Viertel – das ist viel im Eishockey – seiner Schüsse findet den Weg ins Tor. Das simple Erfolgsrezept: „Zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sein.“ Und natürlich das Richtige tun. |olw

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