Sport Volle Hütte und voller Kader

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Mannheim. „Unser Job ist es, dem Trainer die Aufgabe so schwer wie möglich zu machen.“ Um diese Aussage von Marcel Goc richtig zu verstehen, muss man wissen, dass die Adler Mannheim vor dem kommenden Wochenende mit den Topspielen gegen die Kölner Haie (heute, 19.30 Uhr, SAP-Arena) und am Sonntag (14 Uhr) bei Meister Red Bull München erstmals in dieser Eishockey-Saison einen großen und gesunden Kader zur Verfügung haben.

Was bedeutet, dass drei Spieler zunächst mal heute gegen die Haie (für die Partie waren gestern bereits 12.200 Karten verkauft) zuschauen müssen – höchstwahrscheinlich ein Verteidiger und zwei Stürmer. So gesehen nimmt Coach Sean Simpson seinem gesetzten Center Marcel Goc den Satz gar nicht übel, ganz im Gegenteil: „Ich will, dass es schwierig ist.“ Doch bei allem gewünschten Konkurrenzkampf innerhalb des Teams möchte er auch „guten Geist und gute Kameradschaft“ sehen. Soll heißen: Wer nicht spielt, hat dies zu akzeptieren und trotzdem in der Kabine der Mannschaft zu helfen. Die erwartete Rückkehr Jamie Tardifs und das eher schnelle Comeback Aaron Johnsons haben den Kader fast komplettiert, nun fehlt nur noch Ryan MacMurchy. Vor allem Tardif, der bisher noch nicht mal die Hälfte aller Partien bestreiten konnte, hat zu Weihnachten „definitiv nur einen Wunsch“: den Rest der Saison verletzungsfrei bestreiten zu können. Um das Thema Gesundheit drehte sich auch viel in Christoph Ullmanns Reflexionen kurz nach seinem Jubiläum vor gut zwei Wochen. „Schon eine Hausnummer“, sagt er über 750 Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga, „vor allem, dass ich mehr oder weniger gesund geblieben bin“. Dass Söhnchen Lennox aus Anlass des Jubiläums vor dem Heimspiel gegen München symbolisch das Eröffnungsbully ausführen durfte, hat den stolzen Papa sehr gefreut. Zumal ihm gegenüber der Ex-Mannheimer Yannic Seidenberg stand, „ein guter Freund“. Setzt man in etwa voraus, dass ein Eishockey-Profi pro Saison im Schnitt auf um die 50 Partien kommt, mal mehr oder weniger, abhängig von Verletzungen und Play-off-Teilnahmen, dann wäre bei Ullmann etwa in fünf Jahren die 1000er-Marke fällig. „So weit denke ich nicht“, beteuert der heute 33-Jährige, „ich freue mich über jeden Tag, den ich gesund und gut gelaunt hier zur Arbeit kommen kann.“ Der Laune zuträglich sind natürlich Siege. Ein heikles Thema, blickt man auf die Wochenendgegner. „Unsere Ehre ist angekratzt“, gibt Ullmann zu, „beide Teams haben wir in dieser Saison noch nicht geschlagen und gegen Köln auch noch kein Tor erzielt.“ Sean Simpson betont: „Wir sind Profis, in jedem Spiel geht es um unsere Ehre. Vielleicht ist es gegen Köln oder den amtierenden Meister noch etwas spezieller.“ Zumal die Haie, Erzrivale der Mannheimer Fans, als Tabellensechster nur auf den ersten Blick hinter den Adlern (Vierter) stehen. „Köln hat zwei Spiele weniger ausgetragen“, weiß Marcel Goc. Interessant: In Über- und Unterzahl weisen beide Teams fast identische Werte auf.

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