Sport Wie ein großer Bruder zum Anlehnen

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Köln. Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockey Liga einen Prestige-Erfolg gegen Favorit Adler Mannheim eingefahren. Die Mannschaft besiegte gestern Abend den Tabellenführer 5:3 (1:0, 1:2, 3:1).

Als die neue Nummer 3 der Kölner Haie das Eis betrat, sah man zunächst nur einen großen und sehr breiten Schatten im Halbdunkel der Lanxess-Arena. Douglas Murray (34), Verteidiger-Koloss aus Schweden (1,91 Meter, 111 Kilo), debütierte in der Partie gegen die Adler. Die Zuschauer war gespannt auf den für seine Monster-Checks bekannten NHL-Veteranen – und sie wurden nicht enttäuscht. Die Haie bauten sich an Murray wie an einem großen, starken Bruder auf – und besiegten die Adler in einem aufregenden Spiel. Sie verdienten sich den Erfolg gegen den Spitzenreiter durch harten und forschen Einsatz, Mannheim ging weniger engagiert zur Sache. Murray war als siebter Verteidiger aufgestellt, er bekam viel Eiszeit, auch in Unterzahl, und zeigte schnell, was er kann. Im ersten Drittel geriet er in – für seine Verhältnisse – leichte Berührung mit den Mannheimern Marcus Kink und Jamie Tardiff. Die Stürmer prallten wie Fliegengewichte von ihm ab; und dabei wiegen beide mehr als 90 Kilo. Es gab Szenenapplaus. Die Kölner Teamkollegen wurden inspiriert, spielten mutiger und mit mehr Zug zum gegnerischen Tor als in den vergangenen Wochen. So machten sie dem Spitzenreiter, der vergleichsweise behäbig auftrat, das Leben schwer. Die Mannheimer beschränkten sich zunächst darauf, ordentlich zu verteidigen. Was ihnen gelang, bis sie in der 14. Minute den Stürmern der zweiten Kölner Reihe freien Lauf ließen. Jamie Johnson, hinter dem Tor postiert, konnte ungestört Chris Minard anspielen, der aus zentraler Position das 1:0 schoss. Die Partie nahm nach der Pause an Fahrt auf, denn nun machten auch die Adler Druck und kamen zu drei Überzahlspielen nacheinander. Im zweiten Mannheimer Powerplay fiel der Ausgleich durch Andrew Joudrey. Die Adler waren jedoch weit davon entfernt, souverän aufzuspielen. Ihnen unterliefen immer wieder Konzentrations- und Abspielfehler. Wie in der 34. Minute, in der Minard in der neutralen Zone einen ungenauen Querpass abfing, durchstartete – und mit einem platzierten Schuss das 2:1 markierte. Mit der Pausensirene kam Mannheim noch zum Ausgleich – Sinan Akdag traf. Danach lief es für Köln. In der 44. Minute passte Sebastian Uvira in Richtung Tor, wo Jamie Johnson stand und Endras mit einer schönen Bewegung ausspielte. Wieder verteidigten die Adler recht nachlässig. Das Gleiche galt beim 4:2 durch Nick Latta.. Die Adler rappelten sich noch einmal auf, Rheault gelang der Anschlusstreffer (58.). In einer spannenden Schlussphase machte Ryan Jones den Haie-Erfolg schließlich durch einen Treffer ins leere Tor perfekt.

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