Handball An den Grenzen

Kronau-Östringen (mxk). Die Rhein-Neckar-Löwen können mit Sascha Pander und Sven Raab auf zwei Physiotherapeuten zurückgreifen, punktuell kommt mit Markus Müller noch ein weiterer hinzu. Das ist wichtig, denn bei der immensen Belastung der Spieler sind die Männer mit den „magischen“ Händen derzeit im Großeinsatz.

Bis zum Bundesliga-Duell gegen die Berliner Füchse (heute, 19 Uhr, SAP-Arena) sollen sie die müden Männer wieder munter machen. Nikolaj Jacobsen wirkte für einen Moment konsterniert. „Langsam kommen wir an unsere Grenzen“, sagte der Trainer der Löwen nach der 23:25-Niederlage in Melsungen und meinte damit nicht, dass seine Mannschaft die spielerischen Möglichkeiten ausgehen. Ende November ist bei den meisten Akteuren schlicht der Akku leer, die vielen Partien in drei Wettbewerben seit dem Saisonbeginn Ende August zehren an Körper und Geist. 25 Pflichtspiele haben die Badener bereits absolviert, die vielen Nationalspieler haben in der Zeit noch bis zu drei Länderspiele hinzugefügt. Bis Ende Dezember kommen neun weitere Partien hinzu, und der Aufgalopp zum Endspurt ist besonders anspruchsvoll. Nach dem Duell gegen Berlin bleiben nicht einmal 48 Stunden Erholung, ehe am Donnerstag das Champions-League-Match gegen Kristianstad ansteht. „Mal sehen, was uns dieses Programm kostet“, erklärte Jacobsen. Der Däne sorgt sich um weitere Niederlagen und fürchtet sich angesichts des physischen und psychischen Raubbaus an seinen Spielern vor zusätzlichen Verletzungen. Harald Reinkind fällt mit einem Muskelfaserriss in der Bauchmuskulatur wohl bis zum Ende des Jahres aus, die Oberschenkelverletzung von Mikael Appelgren ist wieder aufgebrochen und der Rest plagt sich mit kleinen oder größeren Blessuren herum. An einen geregelten Trainingsbetrieb ist nicht zu denken. „Wir machen Regeneration und Video“, sagte der Trainer. In der restliche Zeit sind die Physiotherapeuten im Einsatz. Es spricht für die Löwen, dass sie die Strapazen nicht als Grund für die Niederlage in Melsungen heranzogen. Kapitän Uwe Gensheimer: „Wir sind immer noch Tabellenführer und so sollten wir auch auftreten.“

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