Sport An die Spitze gesiegt

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Minden. Es fühlte sich vorher wie eine Pflichtaufgabe an, und genauso wurde sie von den Rhein-Neckar-Löwen abgearbeitet. Nicht glanzvoll, aber sehr souverän gewann das Team von Nikolaj Jacobsen gestern 33:23 (16:13) bei GWD Minden und kletterte in der Handball-Bundesliga-Tabelle erstmals in dieser Saison an die Spitze.

„Echt?“ Patrick Groetzki wusste gar nicht, dass die Badener bei einem Sieg mit zehn Toren Differenz an den punktgleichen Kielern vorbeiziehen würden auf Platz eins. Für den Rechtsaußen und seine Kollegen ist der Platz an der Sonne eine nette Momentaufnahme. Ende November hat diese Tatsache keine übergeordnete Bedeutung für die Löwen. Der ungefährdete Sieg sorgte hingegen für Zufriedenheit, denn die Partien zuletzt hatten viel Kraft gekostet, so dass die Badener mit halb gefülltem Akku in Ostwestfalen antraten. Den Löwen waren zu Beginn nicht so konzentriert wie zuvor im Bundesliga-Spitzenspiel gegen die Füchse Berlin. In der Abwehr waren die Jacobsen-Schützlinge mitunter träge, im Angriff gingen sie leichtfertig mit ihren Chancen um. „Uns haben zehn Prozent gefehlt, der Biss war nicht da“, sagte Jacobsen. Aber nach einer schwachen Anfangsviertelstunde hatten die Badener die Einstellung zu diesem Match gefunden, erarbeiteten sich einen Pflichtsieg und durften sich deshalb entspannt auf die nächtliche Busfahrt in Richtung Heimat machen. Jacobsen hatte sich die Darbietung seiner Mannschaft 14 Minuten lang angesehen, ehe er beim Stand von 7:7 in einer Auszeit mehr Konzentration einforderte, in der Abwehr auf eine offensivere 5+1-Formation umstellte und damit die passende Weichenstellung vornahm. Mit fünf Treffern in Folge zogen die Badener auf 12:7 davon. Es lag nur am Löwen-Pech bei eigenen Pfostentreffern, dass GWD Minden zur Pause beim 13:16 den Kontakt zum deutschen Meister nicht schon völlig verloren hatte. Das geschah allerdings recht bald nach Beginn der zweiten Hälfte. Nach 37 Minuten führten die Löwen beim 20:14 erstmals mit sechs Toren Vorsprung, und spätestens nach dem 28:20-Zwischenstand ging es nicht mehr um den Sieg, sondern um die Tabellenführung. Jacobsen ermöglichte trotzdem den Nachwuchskräften Michel Abt und Lucas Bauer Spielpraxis, die daran beteiligt waren, dass es am Ende der benötigte hohe Sieg wurde. Torwart Bauer wehrte in der Schlussphase einen Ball ab, und Abt erzielte seine ersten Tore in dieser Saison, so dass der Treffer von Gudjon Valur Sigurdsson zum 33:23 den Sprung auf den ersten Rang zur Folge hatte. „Es ist immer schön, ganz oben zu stehen“, sagte Jacobsen. So spielten sie GWD Minden: Sonne-Hansen, Eijlers - Schäpsmeier (1), Doder (2), Freitag (2) - Svitlica (4/1), Sjöstrand (5) - Gullerud (4) - Kozlina, Freiman, Südmeier (1), Larsson, Michalczik (4), Jernemyr, Wieling Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Bauer - Petersson (2), Schmid (4), Ekdahl du Rietz (7) - Groetzki (4), Sigurdsson (9/2) - Pekeler - Baena (1), Mensah Larsen (1), Steinhauser, Abt (2), Reinkind (2), Guardiola (1) Spielfilm: 2:1 (7.), 7:7 (14.), 7:12 (20.), 13:16 (Hz.), 14:20 (37.), 18:25 (45.), 21:30 (53.), 23:33 (Ende) - Siebenmeter: 1/1 - 3/2 - Zeitstrafen: 2/1 - Beste Spieler: Michalczik, Sjöstrand - Ekdahl du Rietz, Sigurdsson - Zuschauer: 2573 - Schiedsrichter: Andreas Pritschow/Marcus Pritschow (Leinfelden/Degerloch).

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