Sport Auf des Messers Schneide

Ludwigshafen. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat die Erfolgsserie des HBW Balingen-Weilstetten in der Handball-Bundesliga gestoppt. Der Aufsteiger gewann gestern Abend vor 1780 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle mit 28:27 (14:14) und feierte damit den zweiten Saisonsieg.


Die Prognose von Thomas König hatte sich bewahrheitet. Der Trainer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim war am Dienstagabend vor dem Abschlusstraining ziemlich zuversichtlich gewesen, dass seine Mannschaft das Spiel gegen Balingen-Weilstetten gewinnen würde. Und so kam es auch. Allerdings wurde es am Ende ein Zittersieg. Denn bis zur letzten Spielsekunde stand die Partie auf des Messers Schneide. Doch Stephan Just hatte 24 Sekunden vor Spielende das 28:27 erzielt. Der letzte Spielzug sollte die Entscheidung bringen: Sieg für die TSG oder doch ein Unentschieden? Es wurde ein Sieg, denn TSG-Torwart Kevin Klier hatte den platzierten Wurf von Balingens Martin Strobel glänzend gehalten. „Das war ein klasse Reflex von Kevin Klier“, sagte Balingens Trainer Markus Gaugisch anerkennend. Doch für Gaugisch wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Das sah Thomas König ganz anders. „Ich habe noch nie einen verdienteren Sieger gesehen“, sagte er jubelnd und geschafft. Friesenheim sei das bessere Team gewesen, weil die Mannschaft nicht nur Chancen kreiert, sondern sie auch verwertet habe. Und: Zu keiner Phase des Spiels habe sich die TSG aus der Ruhe bringen lassen, auch nicht, als Kapitän Philipp Grimm seinen zweiten Siebenmeter in Folge verworfen hatte und fortan nicht mehr zu den Strafwürfen antrat. Stephan Just übernahm das – mit Erfolg: drei Siebenmeter, drei Tore. Es war ein nervenaufreibendes Spiel gestern Abend, das sich beide Mannschaften boten. Die TSG Friesenheim führte 9:6 (15.), ließ Balingen auf 8:9 herankommen und hatte dann die Chance, in doppelter Überzahl davonzuziehen. Doch Balingen drehte das Spiel und lag plötzlich mit 11:10 vorne. Von da an war es eine ausgeglichene Begegnung. Balingen führte fast immer. Nur am Ende nicht mehr. Da hatte Just den dritten Siebenmeter zum wichtigen 24:23 (52.) verwandelt – eine Schlüsselszene. Denn zuvor war die TSG 18 Minuten lang einem Rückstand hinterhergerannt. Dennis Wilke glich noch einmal aus, aber Nationalspieler Erik Schmidt und Felix Kossler warfen eine Zwei-Tore-Führung heraus. „Das war ein tolle Mannschaftsleistung. Wir haben nie aufgegeben und uns nie aus der Ruhe bringen lassen. Es war auch nicht ein Kellerduell, sondern eine ansprechende Partie mit einem guten spielerischen Niveau“, fasste Just zusammen.

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