Sport Die Alex-Kim-Gudjon-Show

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Mannheim. Nach der Champions-League-Klatsche gegen Vardar Skopje haben die Rhein-Neckar-Löwen in der Bundesliga schnell wieder in die Spur gefunden: Gestern schlug der Meister den Mitbewerber Füchse Berlin nach einer großartigen ersten Halbzeit 30:25 (18:11).

Die ersten 25 Minuten waren mit die spektakulärsten in dieser Spielzeit aus der Sicht der Löwen. Der Meister spielte atemberaubend gut. Vor allem zwischen der 18. und 24. Minute, als das Team mit einem Sechserlauf das Ergebnis von 11:7 auf 17:7 stellte. Die Füchse sahen in der Phase aus wie eine Anfängertruppe. Der Klub-Weltmeister wurde vorgeführt, verlor völlig den Faden und das Selbstvertrauen. Coach Erlingur Richardsson wechselte seine Rückraumbesetzung mehrmals, ohne Erfolg, auch, weil Mikael Appelgren im Tor der Löwen fantastisch hielt. „Die erste Halbzeit war nahezu perfekt“, sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler. Teamchef Oliver Roggisch meinte: „Das war die beste zweite Welle dieser Saison.“ Regisseur Andy Schmid sprach von einer „richtig starken“ ersten Halbzeit. „Wir sind den Löwen ins offene Messer gelaufen“, stellte Berlins Rückraumspieler Paul Drux fest. Und: Hat es das schon einmal gegeben? Die Löwen erzielten vor der Pause 18 Tore – und sie benötigten dafür genau drei Spieler: Kim Ekdahl du Rietz, Alexander Petersson und Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson. Das war die Alexander-Kim-Guddjon-Show. Vor allem die zwei Rückraumspieler zündeten ein Glanzlicht nach dem anderen, waren kaum zu bremsen. Kim Ekdahl du Rietz verwarf zunächst nur den vermeintlich leichtesten Ball frei vor dem Tor, ansonsten hätte er beinahe sogar einen direkten Freiwurf zur Pause von knapp hinter der Mittellinie im Tor untergebracht. „Es lief wie geschmiert“, sagte der Schwede, der ja seine Handball-Karriere nach der Saison beenden möchte. Zieht er das durch, würde es heißen: Was für ein Jammer. Von ihm gestern dazu: kein Kommentar. Das Niveau der ersten Halbzeit konnten die Löwen nicht halten. Nach 45 Minuten machte sich die Belastung durch die Champions League bemerkbar. Die Löwen nahmen etwas das Tempo aus der Partie, spielten gerade in Überzahl zu unkonzentriert. Die Füchse dagegen wirkten nun frischer, kein Wunder: Sie hatten zehn Tage Zeit, um sich auf das Spitzenspiel vorzubereiten. Auch Kim Ekdahl du Rietz erwischte nicht mehr die Quote der ersten Halbzeit. Dagegen trumpfte Alexander Petersson nach wie vor auf. Trainer Nikolaj Jacobsen wechselte kaum. „Ich hatte keinen Anlass“, betonte er. Er lächelte bei dem Satz. Zweimal waren die Gäste bis auf vier Tore dran, doch Gedeón Guardiola und Gudjon Valur Sigurdsson zerstreuten jegliche Zweifel. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Bauer (bei einem Siebenmeter) - Petersson (10), Schmid, Ekdahl du Rietz (9) - Groetzki (1), Sigurdsson (8/2) - Pekeler (1) - Guardiola (1), Larsen Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl (ab 17.) - Reißky, Nenadic (5), Drux (1) - Lindberg (7/6), Elisson (2) - Kozina (1) - Gojun, Wiede (6), Vukovic (2), Fäth, Jimenez (1) Spielfilm: 4:2 (7.), 7:4 (12.), 10:5 (15.), 13:7 (21.), 17:7 (24.), 18:10 (29.), 20:13 (35.), 23:16 (41.), 24:20 (48.), 27:22 (53.), 28:25 (58.) - Siebenmeter: 2/2 - 7/7 - Strafzeiten: 1/4 - Beste Spieler: Petersson, Ekdahl du Rietz, Sigurdsson, Appelgren - Wiede, Lindberg, Stochl - Zuschauer: 12.241 - Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen)

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