Sport Die „Eulen“-Gala

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Coburg. Nicht den Hauch einer Chance hatte der HSC 2000 Coburg beim 22:31 (11:16) gegen den Erstliga-Absteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim gestern im Spiel der Zweiten Handball-Bundesliga. Friesenheim präsentierte sich total abgebrüht. Vereinzelte „Aufhören“-Rufe schallten von der Tribüne. Dies war Ergebnis der Überlegenheit der Gäste, bei denen alles grandios klappte.

Nachdem die Anfangsminuten noch dem HSC gehört hatten, ließ sich die TSG Friesenheim nicht mehr lange bitten. Nico Büdel und Stefan Lex sorgten für das 5:4 (10.) – die erste Führung der „Eulen“, die sie dann auch nicht mehr abgaben. Das lag auch an der geschickt arbeitenden Friesenheimer Abwehr mit dem überragenden Torwart Kevin Klier dahinter. Zudem bestrafte die TSG jeden noch so kleinen technischen Fehler im Stile einer Erstligamannschaft und leistete sich selbst kaum Fehler. Coburg war von den Einzelaktionen Romas Kirveliavicius’ abhängig. Er jedoch war damit mehr und mehr überfordert. Stattdessen leuchtete dessen Backe nach 25 Minuten ziemlich, denn er hatte eine „Watsch’n“ von David Schmidt mitbekommen. Der junge Friesenheimer sah die Rote Karte (25.). Das Halbzeitergebnis spiegelte das Kräfteverhältnis wider. Coburg hatte in Abwehr und Angriff noch deutlich Luft nach oben. Die zweiten Bälle aber waren fast immer Beute der TSG Friesenheim. Zwar war Hallensprecher Thomas Apfel nach einem sehenswerten Kontertor von Florian Billek noch der Meinung „dass die Aufholjagd eröffnet ist“, aber da hatte Friesenheim etwas dagegen. Und Coburg fehlten im Angriff die Überraschungsmomente, so wie beim 13:18 nach Pass von Vitek auf Harmandic. Der Coburger Abwehr fehlte der Biss. Über acht Minuten blieb der HSC danach ohne Treffer, Friesenheim war vorentscheidend auf 21:13 enteilt, vor allem dank seiner ausgezeichneten Abwehrarbeit und der guten Wurfquote. Das mussten die Coburger anerkennen. TSG-Trainer Ben Matschke war denn auch voll des Lobes. „Auf diesen Sieg bin ich gar nicht vorbereitet. Wir waren in allen Bereichen überlegen, haben einen ruhigen Ball gespielt, eine gute Quote. Heute hat alles gepasst“, schwärmte er. HSC-Trainer Jan Gorr dagegen moserte: „Das war handballerisch mau von uns. Friesenheim hat herausragend diszipliniert gespielt. Wir haben in der Deckung viel zu passiv agiert. Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben.“ So spielten sie HSC 2000 Coburg: Kulhanek (ab 21. Krechel) - Vitek, Harmandic (2), Kirveliavicius (4) - Billek (7/2), Kirchner (1) - Kelm - Wucherpfennig (2), Coßbau, Franke, Gerlich (6/3), Riha, Riehn TSG Friesenheim: Klier, Peribonio (bei zwei Siebenmetern) - Lex (2), Büdel (8), Dietrich (2) - Durak (2), Grimm (8/6) - Slaninka (4) - Dippe (1), Claus (1), Kupijai (1), Kirchenbauer, Weber (1), Schmidt (1) Spielfilm: 1:0 (2.), 3:1 (5.), 4:5 (10.), 8:13 (26.), 11:16 (Hz.), 15:23 (46.), 20:30 (57.), 22:31 (Ende) - Siebenmeter : 5/6 – 6/6 - Zeitstrafen: 10:6 - Rote Karte: Schmidt (25.) - Beste Spieler: Billek – Büdel, Klier - Zuschauer: 2373 - Schiedsrichter: Fratczak/Riberio (Oldenburg).

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