Sport Die Hausmacht in neuer Rolle

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LUDWIGSHAFEN (zkk). Das Fragezeichen hinter dem Einsatz von Kevin Klier, der Nummer 1 des Handball-Zweitligisten TSG Friesenheim, ist groß. Muss er wegen gesundheitlicher Probleme heute Abend im Heimspiel gegen SV Henstedt-Ulzburg passen, hofft Hallensprecher Thomas Repp die Nummer 36 lobpreisen zu dürfen: Roko Peribonio. (Anwurf: heute, 19 Uhr, Eberthalle).

Repp ist seit bald sechs Jahren die Stimme der TSG. Der Betriebswirt, erfahren als Ansager beim SV Südwest Ludwigshafen, SV Waldhof, SG Leutershausen, SV Sandhausen und FSV Oggersheim, trägt die „Eulen“ längst im Herzen. „Die beiden Jahre in der Bundesliga waren die Höhepunkte meiner Zeit hier, aber ich muss ehrlich sagen, diese Saison ist unheimlich spaßbeladen “, schwärmt der 50-Jährige. Auch er ist zum großen Fan von Trainer Ben Matschke geworden. „Gerade die Zusammenarbeit mit dem Trainer ist überragend, seine Umgänglichkeit super“, sagt Repp. Ihn hat begeistert, wie der Coach zur Abfahrt des Fan-Busses kam, die Anhänger herzlich verabschiedete. Matschkes Mannschaft, in der Eberthalle in dieser Saison noch ungeschlagen, sorgte bisher mit ihrem Tempospiel, mit viel Herz und großer Leidenschaft für tolle Stimmung. Mit für die gute Atmosphäre, prima Unterhaltung und präzise Informationen sorgt aber auch Handball-Fachmann Repp. Mit Stefan Stelzer und Markus Wahl hat er auch dem Musikprogramm eine eigene Note gegeben. Weil die TSG bei Auswärtsspielen wiederholt als Badener begrüßt wurde, wird neben dem Sirtaki die Pfalznote mit dem Liedgut der „Anonyme Giddarischde“ besonders gepflegt. Wenn Repp heute in die Halle kommt, sind Frau und Kinder dabei. „Wir sind mit dem Herzen dabei“, sagt Repp. Sohn Tobias ist längst als „Eulen“-Maskottchen mit bemerkenswerten Einlagen tätig, spielt wie seine Schwester Theresa bei der TSG Handball. Klar, dass die 13-Jährige ihr Schülerpraktikum in der Geschäftsstelle der TSG macht. Der Heimnimbus des Ligavierten soll heute gegen Tabellenviertletzten natürlich gewahrt werden. Aber der Trainer warnt. Zum einen hat die TSG in Henstedt in der Hinrunde 26:27 verloren. Dann hat Henstedt gegen Coburg zuletzt nur knapp verloren. Die TSG, die in Minden gut spielte, unglücklich 28:30 verlor, müsse nun lernen, „mit der neuen Rolle, der Favoritenrolle, umzugehen“, sagt der Trainer. „Selbstvertrauen ja, Überheblichkeit nein“, lautet seine Maßgabe. „Damit müssen wir umgehen lernen.“ Die Weichenstellung für die nächste Saison läuft. Jugend-Nationalspieler Alexander Falk (18) hat einen Einjahresvertrag bei den „Eulen“ unterzeichnet. Nachdem der Abschied von Stefan Lex zum Saisonende feststeht, gab die TSG zur Wochenmitte die Verpflichtung von Oliver Heß (27) und Denni Djozic (24) vom HC Erlangen bekannt. Heß ist faktisch der Nachfolger von Lex. „Ein klasse Rückraumspieler mit Bundesliga-Erfahrung, der auch menschlich passt“, sagt der TSG-Coach , der mit Djozic auf Linksaußen eine Alternative zu Dauerbrenner Philipp Grimm gewinnt. „Ich suche jetzt einen Mittelmann“, sagt Ben Matschke, weil er damit rechnet, dass Nico Büdel, den er gerne halten würde, das Angebot der TSG nicht annehmen wird. Heute aber will Thomas Repp wieder viele Tore von Büdel und von Lex ansagen.

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