Sport „Die Löwen haben keinen Schwachpunkt“

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Mannheim. Der neue Klassiker: Morgen (19 Uhr) treffen in der SAP-Arena die Rhein-Neckar-Löwen im DHB-Pokal-Viertelfinale auf den THW Kiel. Der Sieger ist für das Final Four in Hamburg qualifiziert. THW-Trainer Alfred Gislason weiß, was auf seine Mannschaft zukommt, sagte er nach dem 33:20-Sieg bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim in der Ebert-Halle.

Herr Gislason, mindestens eine Halbzeit sah das in Ludwigshafen so aus, als spukten die Rhein-Neckar-Löwen schon in den Köpfen Ihrer Mannschaft herum. War dem so?

Eigentlich nicht. Jeder von uns wusste, dass es hier in Friesenheim schwer für uns werden würde. Wir waren sehr gewarnt, wir hatten schon in der Hinrunde große Probleme mit der Friesenheimer Abwehr. Wir haben gut daran getan, uns voll auf das Spiel zu konzentrieren. Ihr Rückraum-Ass Filip Jicha ist krank, reicht das für den Mittwoch? Er kommt mit Manager Thorsten Storm nach. Er lag drei, vier Tage im Bett, ich muss die Trainingseinheiten abwarten, um zu sehen, ob das wirklich Sinn ergibt. Wir wissen doch, wie schwierig es ist, wenn ein Spieler ein paar Tage krank war. Haben Sie sich das Spiel der Rhein-Neckar-Löwen gegen die SG Flensburg-Handewitt live am Samstag in der SAP-Arena angeschaut? Nein, das habe ich extra nicht gemacht, damit vor dem Spiel in Friesenheim keine Diskussionen aufkommen. Wir haben in Lemgo verloren, wir haben in Balingen verloren, ich wollte den Fokus auf das Spiel in Friesenheim richten. Das Spiel der Löwen gegen Flensburg werde ich mir nun noch auf Video ansehen. Es hat den Anschein, als hätten sich der THW Kiel und die Rhein-Neckar-Löwen nicht nur von den Punkten ein wenig vom Feld abgesetzt. Sehen Sie das genau so? Ja, es sieht so aus. Flensburg darf man aber nicht abschreiben – und auch der SC Magdeburg liegt noch auf der Lauer. Wie haben sich die Rhein-Neckar-Löwen Ihrer Meinung nach mit dem neuen Trainer Nikolaj Jacobsen entwickelt? Was ist der Unterschied zu den Gudmundur-Gudmundsson-Löwen? Es dauert mindestens ein halbes Jahr, bis man die Handschrift eines neuen Trainers sieht. Nikolaj ist ein lockerer Däne, der sehr kreativ ist. Auf der anderen Seite kann er aber auch sehr autoritär sein, er zieht seine Linie durch. Ich habe ein paar Kleinigkeiten im Spiel festgestellt, ich habe den Eindruck, dass es super bei ihm läuft. In den letzten Partien hat sich Ihre Mannschaft sehr schwer getan gegen die Löwen ... ... was aber nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass beide Mannschaften die Vorreiterrolle in der Liga haben. Die Löwen sind super stark, sie haben keinen Schwachpunkt. Als wir letztes Jahr in der Liga dort verloren haben, haben uns Andy Schmid und Bjarte Myrhol schwindlig gespielt, wir haben die beiden überhaupt nicht in den Griff bekommen. Da hatten wir in der Abwehr sehr große Probleme. Gedeón Guardiola, der Abwehrchef, fällt wochenlang aus ... Das ist natürlich ein Riesenverlust für die Löwen, Gedéon ist einer der besten Abwehrspieler der Welt. Aber die Löwen können auch so eine gute Abwehr stellen. Bjarte Myrhol beispielsweise, der sonst nur am Kreis spielt, ist ja auch ein großartiger Abwehrspieler. In und um Kronau ist die Vertragsverlängerung von Uwe Gensheimer bei den Rhein-Neckar-Löwen schon ein Thema. Vor eineinhalb Jahren hat er Ihnen abgesagt, hat der THW Kiel diesmal wieder Interesse? Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Uwe Gensheimer ist der beste Linksaußen der Welt, aber das ist ja kein Geheimnis. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Von den Rhein-Neckar-Löwen kam Thorsten Storm im vergangenen Jahr zurück zum THW. Wie beurteilen Sie seinen Einstand? Ich bin sehr zufrieden. Es läuft sehr gut.

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