Handball Ein Arbeitssieg, mehr nicht

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Mannheim. Das Kopf-an-Kopf-Rennen in der Handball-Bundesliga geht weiter, immer weiter. Gestern Abend schlugen die Rhein-Neckar-Löwen als Tabellenzweiter den Abstiegsaspiranten TSV GWD Minden 28:23 (14:12).

Zu Beginn gab es eine Durchsage: Das Licht eines Wagens mit Karlsruher Kennzeichen brannte noch. Das war die eher gute Nachricht. Die schlechte: Zudem stand das Auto noch mit laufendem Motor auf dem Parkplatz vor der SAP-Arena. Eine kleine Randnotiz, gewiss. Aber auch bei den Löwen lief gestern nicht alles rund. Der Motor stotterte, hatte nach reibungslosem Start zu Beginn der beiden Durchgänge immer wieder Aussetzer. Es kommt nicht so oft in der SAP-Arena vor, dass ein gegnerischer Torhüter dem Löwen-Weltklassemann Niklas Landin Paroli bietet. Im Mindener Tor zeigte Jens Vortmann eine erstklassige Leistung und trug dazu bei, dass seine Mannschaft 25 Minuten die Löwen richtig ärgerte. Elf Paraden standen da in seiner persönlichen Bilanz, auch nach der Pause hielt er einige bemerkenswerte Bälle. „Er hat ein tolles Spiel gemacht. Wir haben hier nicht den Eindruck vermittelt, dass wir an unsere Chance glauben“, meinte Mindens Trainer Frank Carstens. Vortmann sagte: „Wir haben beide Halbzeiten verschlafen, schade, dass wir das Spiel nicht noch enger gestalten konnten.“ Gleichwohl: Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen schritt zur Pause mit hochrotem Kopf in die Kabine. 14:12, das war nicht nach seinem Geschmack. Nach fünf, sechs Minuten in der zweiten Halbzeit war die Partie gelaufen, mit einem Zwischenspurt setzten sich die Löwen ab. Die Einwechslung von Kapitän Uwe Gensheimer zeigte Wirkung, eigentlich sollte sich der Linksaußen mit Blick auf das Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel bei Pick Szeged (30:34) ausruhen. Da aber Stefan Sigurmannsson gestern seine Chance nicht nutzte, kam Gensheimer doch ins Spiel. Ein Traumtor: Sein Dreher zum 17:12. Aber dem Löwen-Spiel fehlte gestern die Konstanz. Kurzzeitig geriet das Team wieder aus dem Takt; als Bjarte Myrhol und Kim Ekdahl du Rietz schnell hintereinander den Ball fallen ließen, gab es sogar vereinzelte Pfiffe. Die Löwen schaukelten das Spiel über die Bühne. „Wir haben nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Niederlage gegen Pick Szeged vom Freitag saß noch im Hinterkopf“, erklärte Jacobsen. Positiv: Abwehr-Ass Gedeón Guardiola feierte nach knapp vier Wochen Verletzungspause ein gutes Comeback. 23 Gegentore sind in Ordnung. Das macht Mut für die schwierige Aufgabe in Ungarn am kommenden Sonntag um 17.15 Uhr. „Ich habe noch Schmerzen in der Schulter, aber ich will helfen“, betonte Guardiola.

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