Sport Ein Lehrfilm nach der Lektion

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Ludwigshafen. Das nächste Brett – Handball-Zweitligist TSG Ludwigshafen-Friesenheim gastiert morgen (19.30 Uhr) beim Bundesliga-Absteiger ThSV Eisenach.

„Das ist eine Profi-Mannschaft. Alle Spieler haben Erstliga-Erfahrung. Die werden um den Aufstieg mitspielen“, sagt TSG-Trainer Ben Matschke beim Blick auf die Thüringer, die 10:4 Punkte auf dem Konto wissen. Gestern Abend stand bei den Friesenheimern eine Videoanalyse zur Einstimmung auf den kommenden Gegner an. Die Analyse des 26:29 verlorenen Top-Spiels gegen SG BBM Bietigheim fand schon am Dienstag statt. „Ich brauche Torhüter“, sagte Ben Matschke nach dem Vergleich der Leistungen von Kevin Klier und Roko Peribonio mit Bietigheims Keeper Aaron Edvardsson. „Und das wissen unsere beiden Torhüter auch. Ihnen ist klar, dass momentan was fehlt“, weiß Matschke um die Selbsterkenntnis und die Kritikfähigkeit. Klier plagt sich überdies noch wie letzte Woche mit Oberschenkelproblemen, die seinen Einsatz morgen in Eisenach unmöglich machen könnten. „Dass wir zu Hause verloren haben, das ist einfach Scheiße ...“ Kreisläufer Martin Slaninka war nach der Heimschlappe, der zweiten Niederlage in Folge, maßlos enttäuscht. „Es ist ein Zeichen, dass wir noch mehr, noch härter arbeiten müssen“, glaubt Slaninka nach einem Tag, an dem bei den „Eulen“ nur eins hundertprozentig war: die Quote bei den Siebenmetern. Philipp Grimm, der Kapitän, verwandelte alle sechs. Das Spiel über die Außen aber funktionierte nicht – es kamen kaum verwertbare Bälle. Überdies war die Zahl der technischen Fehler der „Eulen“ viel zu hoch. Mit seinen 21 Paraden wurde Edvardsson zum Ausgangspunkt vieler Schnellangriffe der Bietigheimer, die eine gute Wurfquote hatten. Und Glück, dass Friesenheim fünfmal am Aluminium scheiterte. Alexander Feld, dessen Einsatz wegen Adduktorenproblemen Matschke am Sonntag schon abgeschrieben hatte, gab nach dem Warmmachen grünes Licht. Die Medikamente halfen. Nun ist der Spielmacher wieder fit und kann voll belastet werden. „Wir fahren nicht dahin, um zu verlieren“, betont Ben Matschke, der auch mit Pascal Durak rechnet. Der Rechtsaußen hatte Magen-Darmprobleme, brennt nun aber ganz sicher darauf, den schwachen Auftritt vom Sonntag vergessen zu machen. Bei zwei freien Bällen scheiterte er am gegnerischen Torhüter. Dann übernahm der junge Alexander Falk die Rolle – und zahlte auch Lehrgeld. Patrick Weber war mit zehn Treffern bester Torschütze der TSG – und doch nicht zufrieden. „So richtig freuen kann ich mich darüber nicht. Wir wollen schließlich Spiele gewinnen“, sagte der Rückraum-Kanonier. Auch er habe sich von der Hektik im Spiel anstecken lassen, einigemale zu früh abgeschlossen, monierte der Coach. Die Entwicklung Webers aber ist gut, der mit seiner Wurfkraft eine echte Größe geworden ist. Vier Tage nach der Dienstreise nach Eisenach folgt am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Eberthalle die Partie gegen den hoch eingeschätzten Aufsteiger TV Hüttenberg. Die Vorbereitung auf das Heimspiel liegt in den Händen der Co-Trainer Frank Müller und Frank Eckhardt, weil Matschke ab Sonntag beim Trainer-A-Schein-Lehrgang in Kamen weilt. Zum Spiel am Mittwoch aber kommt er. Und dann ist – hoffentlich – auch Hallensprecher Thomas Repp aus dem wohlverdienten Urlaub zurück. Der fachkundige Entertainer konnte gegen Bietigheim nicht ersetzt werden. |zkk

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