Sport Ein Wolff ärgert die Löwen

Mannheim. Die Rhein-Neckar-Löwen haben die kleine Aufholjagd der HSG Wetzlar schon wieder gestoppt: Nach zwei Siegen verloren die Hessen gestern Abend beim Titelaspiranten 20:27 (12:15). Der Erfolg der Löwen war nie gefährdet.

Der Sieg des Favoriten hätte noch viel deutlicher ausfallen können. Dass ein Erfolg mit sieben Toren Differenz heraussprang, lag vor allem am starken Andreas Wolff im Tor der Gäste. Wie schon in der vergangenen Woche in Friesenheim und beim Heimsieg gegen den Bergischen HC machte der 23-Jährige ein klasse Spiel. Vor der Pause hielt er zwei Siebenmeter von Uwe Gensheimer. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die Löwen sind Kandidat für das Final Four in der Champions League. Das ist nicht unsere Liga“, sagte er. Wolffs Top-Leistung reichte nicht. Denn die Löwen legten ihre Unkonzentriertheiten beim Abschluss rasch ab. Und: Niklas Landin übertraf seinen Gegenüber noch locker, zeigte erneut eine Weltklasse-Leistung. Landin fischte fast alles weg. Dank seiner Paraden waren die Gastgeber in der Lage, ihr unwiderstehliches Konterspiel aufzuziehen. Landin hielt nicht nur überragend, er spielte seine Konterkünstler auch wieder punktgenau an. Wetzlar war konsterniert, zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang den Hessen mehr als zehn Minuten kein Tor. „Mit minus sieben sind wir froh, das ist im Rahmen“, meinte HSG-Trainer Kai Wandschneider. Er probierte es nach einer Dreiviertelstunde mit Adnan Harmandic, das war da schon der dritte Mittelmann. Den Großmeister Ivano Balic deckte die Löwen-Abwehr zu, der 34-jährige Altstar kam mit seinen Anspielen an den Kreis diesmal nicht durch. Und als er sich noch mit den Schiedsrichtern anlegte, kassierte er eine Zwei-Minuten-Strafe und blieb erst einmal draußen. Acht, neun Tore betrug zeitweise der Vorsprung des Titelkandidaten, am Ende hielt der Schlendrian wieder Einzug. „Wir haben über 60 Minuten gut gespielt, nur ein paar Bälle zu viel verschossen“, resümierte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Uwe Gensheimer glaubte, dass seine Mannschaft am Anfang zu viel wollte. Schön: Rechtsaußen Marius Steinhauser gab in der 53. Minute sein Comeback. Nach zwei Kreuzbandrissen und einem Innenbandriss im Knie zu Saisonbeginn war er gestern endlich soweit. Die Löwen kürten ihn gleich mal offiziell zum Spieler des Spiels. „Es war ein Riesengefühl, wieder auf dem Feld zu stehen“, sagte er.

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