Sport Ergebnis vor Erlebnis

91-94903469.jpg

Frankfurt. Es war nicht besonders schön, aber das scheint bei den Champion-League-Partien der Rhein-Neckar-Löwen in der Fraport-Arena in Frankfurt dazu zu gehören: Wie schon gegen Kristianstad, Celje und Zagreb mühten sich die Badener gestern Abend in ihrer „zweiten Heimat“ und kamen gegen HC Meshkov Brest nur zu einem Zittersieg. Durch das 25:24 (11:12) wahrten die Löwen aber die Chance auf den Gruppensieg.

Zumindest vorübergehend haben die Löwen die Tabellenspitze in der Gruppe B erobert und können jetzt darauf hoffen, dass Vardar Skopje gegen Celje überraschend Punkte lässt. Und seit gestern ist auch klar, dass die Löwen nicht mehr von Brest abgefangen werden können, der vierte Rang ist der Mannschaft von Nikolaj Jacobsen sicher – und die Möglichkeit, noch besser abzuschneiden ist wieder ein Stück größer geworden. „Wenn niemand den Gruppensieg will, nehmen wir ihn gerne“, sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter, mit Blick auf die enge Konstellation. Immerhin können die Löwen jetzt entspannt verfolgen, wie die Partien am Wochenende ausgehen. Eines Tabellenführers war die Leistung gestern allerdings nicht würdig, vor allem in der ersten Halbzeit boten die Löwen im Angriff eher ein Fehlerfestival. Immerhin stimmte der Auftritt in der Abwehr, und weil die Weißrussen ebenfalls nicht fehlerfrei agierten, lagen die Gastgeber nach 30 Minuten nur mit einem Tor zurück (11:12). „Irgendwie war jeder von uns mit sich selbst beschäftigt, auch ich“, sagte Andy Schmid. Der Spielmacher machte ungewohnt viele Fehler, durfte direkt nach der Pause aber von der Bank aus zuschauen, wie seine Kollegen die Begegnung über eine starke Leistung in der Abwehr drehten. Viele Ballgewinne hatten die Löwen in dieser Phase und gingen folgerichtig mit zwei Toren in Führung (17:15). Absetzen konnten sie sich aber nicht, so dass die Partie immer spannender – und dramatischer – wurde. Vier Minuten vor dem Ende sahen die Löwen dann wie der Verlierer aus, als Schmid mit einem Wurf scheiterte und Brest im Gegenzug auf 24:22 erhöhte. Doch die Badener fanden noch einen Weg, das Match für sich zu entscheiden. Schmid und Sigurdsson schafften unter dem Jubel der knapp 1900 Zuschauer schnell den 24:24-Ausgleich, und weil Mikael Appelgren in den Schlussminuten nicht mehr zu überwinden waren, bedeutete das Tor Schmids 60 Sekunden vor dem Ende den vierten Ein-Tor-Vorsprung-Erfolg im fünften Champions-League-Heimspiel in Frankfurt. „Ich nehme aus diesem Spiel positiv mit, dass wir den Willen aufgebracht haben, noch einmal das 22:24 kurz vor dem Ende zu drehen“, sagte Schmid. Trotz eines Minikaders blieben die Löwen in der Königsklasse auf Kurs, und das war entscheidend. Das Ergebnis geht über das Erlebnis. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Palicka - Petersson, Schmid (7/1), Mensah Larsen (2) - Groetzki (2), Sigurdsson (7/2) - Baena (6) - Pekeler (1), Guardiola, Reinkind, Keller, Steinhauser HC Meshkov Brest: Pesic (1), Charapenka - Kristopans (6), Kulak (6), Ostroushko (5) - Rutenka, Razgor - Stojkovic (6/4) - Yashchanka, Babichev, Yurynok, Shumak, Prodanovic, Mojatovic, Jamali, Shylovich Spielfilm: 2:2 (7.), 5:8 (15.), 8:11 (24.) 11:12 (Hz.), 14:13 (37.), 17:15 (42.), 20:20 (45.), 22:24 (56.), 25:24 (Ende) - Siebenmeter: 4/3 - 4/4 - Zeitstrafen: 2/3 - Beste Spieler: Baena, Sigurdsson, Schmid - Kulak, Kristopans, Ostroushko - Zuschauer: 1866 - Schiedsrichter: Pichon/Reveret (Frankreich).

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x