Sport „Eulen“ besiegen die Krise

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Ludwigshafen. Der Trainer sagte Dank: Dem sechsfachen Torschützen David Schmidt, Torhüter Kevin Klier, der 20 Würfe entschärfte – und den tollen Zuschauern, die den „Eulen“ Flügel verliehen, als eine erneute Bruchlandung drohte: Zweitligist TSG Ludwigshafen-Friesenheim gewann den Mittwochs-Krimi gegen den starken Aufsteiger TV Hüttenberg 25:24 (14:12).

Zwei Stunden vor dem Anpfiff war er in der Halle: Ben Matschke kam, durch eine Grippe schwer angeschlagen, direkt vom Trainer-A-Schein-Lehrgang aus Kamen. 300 Kilometer, viel Verkehr, Regen – ein Nervenspiel vor dem Nervenspiel. Franck Eckhardt und Frank Müller, seine beiden Co-Trainer, hatten die Mannschaft auf die Partie vorbereitet. „Die Spieler haben das sehr professionell gemacht – es war ja auch eine für sie neue Situation“, sagte Müller vor dem Anpfiff. Und Matschke bedankte sich nach dem Heimsieg „bei Frank und Frank“. Welch ein tolles Trio! „Ich brauche Torhüter ...“ Den Satz hatte Matschke vielsagend in Eisenach nach der dritten Niederlage in Folge gesagt. Gestern Abend sah er einen überragenden Mann im Tor: Kevin Klier wehrte bis zur Halbzeit neun Bälle ab, machte mit seiner Leistung die Pausenführung erst möglich. Großartig wie er in der 26. Minute gegen den völlig freien Ragnar Johansson parierte, das 12:10 festhielt. Fantastisch, wie Klier Sekunden nach der Pause gegen den freien Christian Rompf parierte, dann Mario Fernandes entnervte, das 14:12 festmachte. Nur gegen Daniel Wernig fand auch Klier kein Mittel. Der Rechtsaußen verwandelte alle vier Siebenmeter. Die TSG vergab nach zwei verwandelten Bällen vom Strich durch Kapitän Philipp Grimm drei Siebener durch Denni Djozic, Grimm und Pascal Durak, der eine prima Leistung bot. Nach der Niederlagenserie war erkennbar, dass die TSG, die schnell zurück lag, nervös war. Beim Stand von 5:7 parierte Klier – sichtbar sein Durchatmen. „Es lief schwerfällig an, wir hatten keinen Zugriff in Abwehr und Angriff. Dann musst du dich reinbeißen. Es war klar, dass heute kein Schönheitspreis zu gewinnen war, dass es ein Kampfspiel werden würde – und bis zur allerletzten Sekunde auch war“, sagte der Schlussmann, der mit seiner 20. Parade in der letzten Sekunde den Ausgleich der Hüttenberger verhinderte. Große Klasse! Für die Pausenführung bürgte neben Klier David Schmidt mit sechs fabelhaften Treffern. „Dass wir an meinem Geburtstag die zwei Punkte holen, war mein großer Wunsch“, sagte Schmidt, der gestern 23 Jahre alt wurde. Eine Sieges- und Geburtstagsparty gab es nicht. „Ich muss morgen früh in die Uni“, sagte Schmidt nach seiner Gala. Er hämmerte nicht nur drauf los, er spielte auch gut zu. Das half Pascal Durak am rechten Flügel. „Wir haben in der ersten Halbzeit phasenweise ja wirklich gut gespielt, aber in der zweiten Halbzeit war es ja doch sehr viel Krampf“, gestand Schmidt und machte dafür die allgemeine Verunsicherung nach den drei Pleiten verantwortlich. „Letztes Jahr sind wir mit 6:10 Punkten gestartet, dieses Jahr mit 10:6 – lasst uns am Ende abrechnen“, sagte Ben Matschke nach dem Kraftakt. So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Klier, Peribonio (bei einem Siebenmeter) - Schmidt (6), Feld (3), Dietrich (3) - Durak (4), Grimm (2/2) - Slaninka – Kirchenbauer, Dippe (2), Weber (5), Djozic TV Hüttenberg: Ritschel (28. Schomburg, 44. Ritschel) - Johansson (2), Mappes (6), Roth (1) - Wernig (9/2), Rompf (4) - Fernades (1) – Lambrecht, Sklenak, Stefan, Hofmann (1), Zörb Spielfilm: 0:1, 1:3 (5. Minute), 4:6, 4:7, 8:8, 9:8 (20.), 14:12 (Halbzeit), 16:13, 20:17, 24:21 (50.), 24:23 (54.), 25:24 (Endstand) - Siebenmeter: 5/2 - 4/4 - Zeitstrafen: 4:4 - Beste Spieler: Klier, Schmidt, Durak - Wernig, Mappes, Rompf - Zuschauer: 1415 - Schiedsrichter: Kilp/Maier (Oberursel/Steinbach).

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