Sport „Eulen“ lassen die Flügel hängen

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LUDWIGSHAFEN (zkk/nau). Heimblamage für die TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Was die „Eulen“ beim 25:40 (13:21) gestern Abend vor 2050 Zuschauern gegen TuS N-Lübbecke boten, hatte nur 20 Minuten etwas mit Bundesliga-Handball zu tun. Das bislang passable Torverhältnis wurde durch die Schlappe arg ramponiert. Das tut weh.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen. Die Jungs haben sich da sehr stark und konzentriert präsentiert. Dann kriegen wir zwei Tore bei Überzahl, machen technische Fehler und verlieren schon in der ersten Halbzeit den Anschluss. In der Höhe dürfen wir nicht verlieren. Wir müssen uns zu Hause anders präsentieren“, sagte TSG-Trainer Thomas König nach dem Abschuss. Das war viel zu wenig! Zur Pause ließen die „Eulen“ die Flügel schon hängen, das heimische Nest war arg zerzaust: 21:13 führte der in allen Belangen bessere Gast. Er hatte in Nikola Blazicko einen klasse Torwart, der bei Aluminiumtreffern von Felix Kossler, Marco Hauk und Bogdan Criciotoiu (2) auch noch das Glück des Tüchtigen besaß. Kevin Klier konnte gestern nichts ausrichten. Drei Bälle parierte er in 21 Minuten, dann löste ihn Max Bender in der Schießbude ab – da stand’s 10:12. Beide Schlussleute wehrten nur jeweils vier Würfe ab. Zu wenig! „Lieber kriege ich mal richtig auf den Sack, als immer mit einem Tor Unterschied zu verlieren. Lübbecke war in allen Belangen besser. 15 Tore Differenz, das ist aber eine Hausnummer, über die wir reden müssen“, sagte Klier. Die TSG hielt das Spiel knapp 20 Minuten offen. In der zwölften Minute war sie durch einen Wurf von Stefan Lex erstmals in Führung gegangen (7:6), Hoffnung keimte, als Kossler das 8:6 folgen ließ. Aber die clevere Mannschaft des TuS Nettelstedt-Lübbecke demonstrierte Extraklasse. Gegen Jens Schöngarth war kein Kraut gewachsen. Sechs Bälle feuerte er der TSG schon in der ersten Halbzeit ins Netz, erst in der 29. Minute wehrte Bender einen Schuss des Torjägers ab. Klasse die Tempogegenstöße des Gastes, der Kapital aus den parierten Bällen und den technischen Mängeln der Friesenheimer schlug. Sicher ein Handicap, dass Gunnar Dietrich wegen seiner Achillessehnenprobleme nur in der Abwehr eingesetzt werden konnte. Bei den „Eulen“ wiesen gestern nur Rückraum-Routinier Stephan Just und Kreisläufer Erik Schmidt Bundesliganiveau nach. Bezeichnend, dass „Apollo“ Just mit 13 Treffern bester TSG-Schütze war. Er verwandele alle fünf Siebenmeter. Natürlich gelang auch ihm nicht alles, aber er verblüfft weiter. Sechs Treffer steuerte Schmidt bei, dem nach starkem Beginn von Andrej Kogut die Zufuhr aus dem Rückraum fehlte. Lief nun das Spiel an Philipp Grimm vorbei oder der TSG-Kapitän am Spiel? Dem Linksaußen boten sich kaum Gelegenheiten zu Gegenstößen, bei drei Versuchen gelang ihm nur ein Tor. Das Selbstvertrauen fehlt dem Dauerbrenner derzeit. Anders der Gast, in dessen Reihen der mit viel Beifall begrüßte Ex-Friesenheimer Christian Dissinger eine Top-Leistung bot. Sieben Tore schoss der kreative 23-Jährige, der mit seinen Rückhandzuspielen beeindruckte, auch in schwierigen Spielsituationen immer einen Plan besaß. „Friesenheim hat es uns in den ersten 20 Minuten schwer gemacht. Aber dann haben wir unser bestes Saisonspiel gemacht. Wir haben unsere physische Überlegenheit mit mehreren Spielern, die zwei Meter und größer sind, ausgespielt“, befand Dissinger. So spielten sie TSG Lu-Friesenheim: Klier (bis 21., 30. - 40), Bender - Lex (2), Kogut (1), Just (13/5) - Kossler (1), Grimm (1) - Schmidt (6) - Tesch, Dietrich, Hauk, Criciotoiu (1), Unger, Claussen TuS N-Lübbecke: Blazicko, Semisch (bei 2 Siebenmetern und ab 43.) - Schöngarth (8), Pieczkowski (2), Pajovic - Tauabo (4), Remer (3) - Huljina (2) - Dissinger (7), Vukovic (1), Schubert (9/4), Langhans (2), Wöss (2) Spielfilm: 0:1, 2:3, 5:5, 8:6 (13.9, 9:9 (17.), 11:15, 13:21 (Halbzeit), 16:22, 18:28, 21:35, 24:38, 25:40 - Zeitstrafen: 3:2 - Siebenmeter: 5/5 - 4/4 - Beste Spieler: Just, Schmidt - Schöngarth, Blazicko, Dissinger, Tauabo - Zuschauer: 2050 - Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben).

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