Sport Flexible Löwen

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Mannheim (mxk). Mit zwei Siegen – beide waren planbar – starteten die Rhein-Neckar Löwen in die neue Handball-Bundesliga-Saison. Der erste richtige Gradmesser wartet morgen (17.15 Uhr) auf das Team von Nicolaj Jacobsen: das Spiel beim SC Magdeburg.

Mit einem Sieg würden die Badener eine klare Botschaft an die Konkurrenz senden, dabei helfen soll die extrem offensive 3:3-Abwehr. Die Angreifer des ThSV Eisenach waren am Mittwochabend in der SAP Arena in der ersten Halbzeit nicht zu beneiden. Mitunter wirkten sie schlicht hilflos und überfordert, als sie versuchten, das Tor der Löwen in Gefahr zu bringen. Jacobsen ließ seine Mannschaft in einer 3:3-Variante verteidigen, die fast in eine Manndeckung über das gesamte Spielfeld mündete. Noch offensiver und noch aggressiver als in der Vorsaison agierten die Löwen und stellten ihre Gegenspieler damit vor große, fast unlösbare Schwierigkeiten. „Es hat mir sehr gut gefallen, wie wir das am Anfang gemacht haben“, lobte der Trainer nach dem Match seine Spieler. Neben der weiterhin sattelfesten 6:0-Abwehr und der nicht weniger effektiven 5+1-Variante verfügen die Rhein-Neckar Löwen offensichtlich über eine dritte Defensivformation, die ihre Gegner ins Grübeln bringt. „Wir trainieren das im Moment sehr viel“, verriet Gedeon Guardiola. „Es ist schön, dass es schon so gut funktioniert“, fügte der Abwehrchef an. Viel Schweiß in der Trainingshalle war nötig, damit die Formation im Ernstfall funktionieren kann. Denn gerade die offensivste aller Defensivstrategien verlangt perfekte Abstimmung und größtmöglichen körperlichen Einsatz. „Alles muss funktionieren und wir müssen die Zweikämpfe gewinnen, sonst bekommen wir viele Gegentore und lassen die Torhüter alleine“, sagte Guardiola. Gegen Eisenach war das Gegenteil der Fall, denn der Aufsteiger fand keine Mittel, so dass Jacobsen mit der Gewissheit in die kommenden Wochen blicken kann, immer noch einen Plan C in der Tasche zu haben. „Es kommt immer auf den Gegner an und auf die Typen, die er im Rückraum zur Verfügung hat“, ist die 3:3-Variante für den Löwen-Trainer nicht zwangsläufig die Formation, mit der er in die Ligaspiele starten will. Als der Däne vor etwas mehr als einem Jahr seinen Dienst bei den Badenern startete, nannte er die Flexibilisierung der Abwehrsysteme als eines seiner zentralen Vorhaben. Und jetzt lässt sich sagen, dass es Jacobsen umgesetzt hat. „Das soll eine unserer Waffen sein“, erklärte er. Ob er die auch morgen in Magdeburg zum Einsatz bringen will, ließ der Coach offen. Klar ist hingegen, dass die Hürde SCM eine der höchsten ist, die es im Saisonverlauf zu überspringen gilt. „Diese Mannschaft ist extrem stark, und in ihrer Halle sowieso“, sagte Jacobsen. Und der Tatsache, dass die Badener die „Festung Bördelandhalle“ gerade erst vor drei Monaten eingenommen haben, in dem sie in Magdeburg mit 33:27 gewannen, misst er nicht viel Bedeutung bei. Schließlich handelte es sich Anfang Juni um den letzten Spieltag der Saison, jetzt hingegen um die Anfangsphase der nächsten Spielzeit. „Das lässt sich nicht miteinander vergleichen“, weiß Jacobsen.

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