Sport Frisch auf in den Hexenkessel

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Frankfurt (mxk). Nikolaj Jacobsen lehnte sich Donnerstagabend entspannt an eine Wand im Bauch der Fraport-Arena in Frankfurt. Der Trainer der Rhein-Neckar-Löwen war zufrieden, schließlich hatte seine Mannschaft einen erfolgreichen Auftakt ins Jahr 2016 gefeiert.

Der Däne weiß um die Bedeutung des 28:27-Sieges in der Champions League über Vardar Skopje, denn durch den Erfolg gegen den mazedonischen Meister sind die Aussichten in der Gruppe B der Königsklasse jetzt richtig gut. Punkt- und Torgleich sind die Löwen mit KS Kielce und sind nur deshalb Dritter, weil die Polen mehr Tore erzielt haben. Am kommenden Samstag spielen die Badener in Kielce, dem Team von Europameister Tobias Reichmann, und könnten mit einem Erfolg weiter um den Gruppensieg mitspielen. Der Sieg über Skopje ist wichtig, weil jetzt unwahrscheinlicher geworden ist, dass die Löwen im Achtelfinale auf den THW Kiel treffen. „Da hätte ich keinen Bock drauf, denn ich möchte nicht gegen eine deutsche Mannschaft spielen“, sagte Jacobsen. Wird sein Team mindestens Vierter in der Vorrundengruppe, hätten sie in der ersten K.o.-Runde ein vermeintlich leichteres Los, RK Zagreb beziehungsweise Wisla Plock haben nicht das Niveau der Kieler. „Wir haben jetzt drei Punkte Vorsprung auf Skopje, deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir sie auch am Ende hinter uns lassen“, sagte Hendrik Pekeler. Der Sieg soll die Löwen mit Selbstvertrauen ausstatten, damit auch das erste Bundesligaspiel 2016 erfolgreich endet. Morgen (15 Uhr) gastieren die Badener bei Frisch Auf Göppingen. Das Landesderby beim Tabellensiebten fordert die Schützlinge von Nikolaj Jacobsen sofort zu 100 Prozent. „Deshalb bin ich froh, dass wir mit Skopje zum Auftakt gleich so eine schwere Prüfung hatten“, sagt der Trainer. Alle zur Verfügung stehenden Spieler bekamen gegen die Mazedonier Spielzeit, auch der zuletzt verletzte Kapitän Uwe Gensheimer spielte 30 Minuten lang. „Es war abgesprochen, dass ich eine Halbzeit auf der Platte bin“, sagte der Linksaußen. Nach Achillessehnenproblemen soll die Belastung für den Nationalspieler langsam gesteigert werden. Möglicherweise muss Gensheimer in Göppingen aber schon länger ran, um die Tabellenführung zu verteidigen. „Uwe war gut drauf“, konstatierte Jacobsen. In Göppingen wird außerdem Alexander Petersson wieder eine Alternative sein. Der Linkshänder wurde gegen Skopje wegen einer Schulterprellung geschont, startete gestern aber wieder ins Mannschaftstraining. „Ich habe zwei Tage Training, das sollte reichen für Sonntag“, sagte der Isländer. Petersson brennt darauf, auch in der Liga mit einem Sieg zu starten, um dem Traum von der Meisterschaft neue Nahrung zu geben. Der Kampf um die Meisterschaft ist eröffnet – und die 60 Minuten gegen Skopje waren eine gute Vorbereitung auf den Hexenkessel in Göppingen.

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