Neustadt Gelassen verloren

91-55284005.jpg

Die 23:29-Niederlage der TSG Ludwigshafen-Friesenheim zum Bundesliga-Auftakt bei der SG Flensburg-Handewitt war erwartet worden. Überraschungen gab es dennoch. Die Saison beginnt jetzt erst richtig.

Flensburg. Die längste Auswärtsfahrt in dieser Bundesliga-Saison gingen die Handballer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim entspannt an. Sie waren am Samstagmorgen mit dem Zug nach Flensburg angereist und kamen zwei Stunden vor Anpfiff dort an. Diese Gelassenheit konnte sich der Gast erlauben. Denn niemand hatte zum Bundesliga-Auftakt ernsthaft damit gerechnet, dass der Aufsteiger beim aktuellen Champions-League-Gewinner gewinnen oder aber auch nur ein Unentschieden erreichen würde. So war die 23:29 (8:13)-Niederlage am Samstag keine Überraschung (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). Und doch gab es überraschende Erkenntnisse. „Die Runde beginnt für uns am Freitag mit dem Heimspiel gegen Göppingen“, sagte TSG-Geschäftsführer Werner Fischer. Spielmacher Andrej Kogut hatte im Vorfeld schon festgestellt, dass die Partie in Flensburg das letzte Testspiel für Friesenheim werden würde. Der sogenannte „Test“ verlief vor den 5567 Zuschauern in der Flens-Arena erfolgreich – auch wenn die TSG letztlich zum Auftakt verlor. Die Mannschaft verkaufte sich nämlich gut. Athletisch waren kaum Unterschiede zu erkennen. Das könnte für den weiteren Saisonverlauf wichtig werden. Denn Trainer Thomas König hatte nach mehreren Testspielen in der Saisonvorbereitung gegen Erstligisten gesagt, dass seine Mannschaft zwar eine gewisse Zeit mithalten könne, aber immer noch Schwächephasen habe. Körperlich waren diese am Samstag jedenfalls nicht zu erkennen. Da machte sich das neue Konzept der TSG, verstärkt auf die Athletik zu bauen, bemerkbar. Allerdings war es am Samstag das erste Saisonspiel – da dürften noch keine körperlichen Abnutzungserscheinungen auftreten. Den Unterschied machte vielmehr die individuelle Klasse aus – in Person von Lasse Svan Anders Eggert, Mattias Andersson – und die große nationale und internationale Erfahrung, die Flensburg dem Außenseiter klar voraus hatte. Denn mit etwas mehr Abgebrühtheit hätte Friesenheim den Norddeutschen den Abend zur Hölle machen können in der „Hölle Nord“ ... In der Anfangsphase des Spiels, als der überragende Torwart Kevin Klier reihenweise beste Torchancen vereitelte und so zum besten Spieler des Abends wurde, hatte die TSG mehrmals die Chance, in Führung zu gehen. „Beim Stande von 6:6 wurde Flensburg nervös“, hatte Thomas König bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt lief es noch nicht so rund beim Dritten der vergangenen Saison. Flensburg durchlief eine Schwächephase. Doch der TSG fehlte die Klasse, diese auszunutzen. So rappelte sich die SG wieder auf und fand in die Spur zurück. „Ich bin aber nicht zufrieden. Die Wurfquote war nicht gut“, bemängelte Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes. Das lag aber auch an der guten Friesenheimer Abwehr. Die TSG-Defensive hatte gut gearbeitet – immerhin gegen das nominell beste Team Europas. Das freute Werner Fischer. „Mit dieser Abwehrleistung müssen wir dann gegen unsere Konkurrenten gewinnen“, sagte er. Torwart Kevin Klier war über die gute Abwehrarbeit überrascht. „Das stimmt mich zuversichtlich. Denn die Abwehr wird das A und O werden im Saisonverlauf“, sagte der 30 Jahre alte TSG-Keeper.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x