Sport Gerne wieder

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Mannheim. Die Rhein-Neckar-Löwen haben die Tabellenspitze in der Bundesliga zurückerobert. Durch den 34:24 (16:12)-Sieg gestern Abend gegen MT Melsungen schob das Team den THW Kiel wegen des besseren Torverhältnisses auf Platz zwei. Titelaspirant SG Flensburg-Handewitt büßte durch das 25:25 bei der TSV Hannover-Burgdorf einen Punkt ein und hat zwei Zählern Rückstand.

So kann es gehen. Vom Angstgegner zum angenehmen Sparringspartner – im mittlerweile vierten Vergleich in dieser Saison hatten die Löwen gestern vergleichsweise wenig Mühe mit MT Melsungen. Im November starteten die Löwen mit einer 23:25-Niederlage gegen die Nordhessen, sie setzten sich danach zweimal im Pokal durch – und gestern auch eindrucksvoll im Bundesliga-Heimspiel. Den Nordhessen ist seit dem Spätherbst ein bisschen der Glaube verloren gegangen, gegen die Löwen bestehen zu können. Gestern war die Aufgabe noch bedeutend schwerer, da der in dieser Saison so starke Torhüter Johan Sjöstrand wegen eines Haarrisses im rechten Handgelenk fehlte. Der Däne René Villadsen war kein gleichwertiger Ersatz. In der 27. Minute hielt er zwar den Wurf von Uwe Gensheimer nach einem Konter ziemlich spektakulär – ansonsten kam er nicht an die Glanztaten Sjöstrands heran. Das Angriffsspiel der Löwen war diesmal noch einen Tick flotter als vergangene Woche im Pokalwiederholungsspiel, das wusste Andy Schmid zu nutzen, der immer wieder die Lücke in der Abwehr fand. Nach zwei, drei eher diskreteren Leistungen trumpfte der Schweizer wieder groß auf. Er markierte 13 Tore. Die Meisterleistung: Sein Treffer zum 29:21 von rechts außen – mit zwei Mann Unterzahl. „Ich war etwas torgefährlicher als beim letzten Mal, deshalb hat es ganz gut geklappt“, sagte Schmid. „Andy war überragend. Wir haben sehr konzentriert gespielt“, betonte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. Auf die Abwehr war sowieso wieder Verlass. Je zwölf Tore in beiden Durchgängen sind keines Ruhmestat für den Herausforderer. Das war alles viel zu statisch. Mikael Appelgren im Tor der Löwen erwischte gegen seinen Ex-Klub wie im Pokal-Viertelfinale einen großartigen Tag. Er war von Beginn an im Spiel, hielt gerade bei den Würfen aus der zweiten Reihe hervorragend. Als Patrick Groetzki in der 45. Minute einen Abpraller zum 23:17 verwertete, war die Partie entschieden. Danach waren die Gastgeber nicht mehr zu halten. „Heute war es eine klare Angelegenheit. Wir hatten wieder große Probleme im Angriff. Wir sind eine gute Mannschaft – wenn alles klappt. Das war heute nicht der Fall“, meinte Melsungens Trainer Michael Roth. MT Melsungen – gerne wieder, werden sich die Löwen denken. Vor der kleinen Länderspielpause tritt die Mannschaft morgen (20.30 Uhr) in der Champions League noch beim FC Barcelona an. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren - Reinkind (1), Schmid (13), Larsen (5) - Groetzki (3), Gensheimer (9/4) - Pekeler - Guardiola, Ekdahl du Rietz (3), Baena MT Melsungen: Villadsen, Paske (34. – 52.) - Michael Müller (7), Schneider (2), Philipp Müller (1) - Sellin (4/2), Boomhouwer (1) - Danner (2) - Rnic (2), Maric (2), Forstbauer, Fahlgren (2), Vuckovic (1) Spielfilm: 4:1 (8.), 6:4 (11.), 8:5 (14.), 12:8 (21.), 15:10 (28.), 19:16 (37.), 25:18 (49.), 30:21 (54.), 32:24 (58.) - Siebenmeter: 4/4 - 2/2 - Zeitstrafen: 7/5 - Beste Spieler: Schmid, Appelgren, Gensheimer - Michael Müller, Fahlgren - Zuschauer: 9154 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf)

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