Sport Knifflige Aufgabe gelöst

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Hannover. Die Rhein-Neckar-Löwen haben gestern eine knifflige Aufgabe gelöst. Beim 31:23 (18:13)-Sieg bei der TSV Hannover-Burgdorf war nicht die Heimsieben der größte Gegner, sondern die Schwierigkeit, nach dem emotionalen Höhepunkt durch den Pokalerfolg gegen den THW Kiel zurück in den Bundesliga-Alltag zu finden.

„Es ist immer schwer, nach einem großen Sieg anschließend wieder ein gutes Spiel zu machen“, sagte Alexander Petersson. Der Isländer schaffte es, denn er gehörte mit fünf Toren zu den Aktivposten. „Wir haben dem Gegner schnell gezeigt, dass er keine Chance haben würde“, erklärte Petersson. Durch die zwei Punkte schlossen die Badener in der Tabelle zu den Kielern auf, die nur wegen der besseren Tordifferenz Spitzenreiter in der Handball-Bundesliga bleiben. Die Löwen brauchten exakt eine Viertelstunde, ehe sie die mentale und körperliche Müdigkeit nach dem Pokalschlager am Mittwoch abgelegt hatten. Langsam wirkten die Gäste bis dahin, was eine 9:7-Führung der Hannoveraner zur Folge hatte. Als richtiger taktischer Kniff erwies sich der Entschluss von Nikolaj Jacobsen, in der Abwehr von einer 3:2:1-Deckung auf eine 6:0-Formation zu wechseln. Dadurch wurden die Lücken in der eigenen Defensive geschlossen, und die Löwen kamen zu einfachen Toren im Gegenstoß. Sein Trainer wies auf die Stärken der Hannoveraner hin. „Die haben richtig gute Kreisläufer, deshalb hatte ich Sorge, dass die 5+1 nicht so gut funktioniert“, sagte Jacobsen und behielt Recht. Immerhin erwiesen sich die Waffen der Badener als stärker: „Ich bin froh, dass wir zwei Abwehrsysteme haben, die wir im Spiel wechseln können.“ Und unabhängig von der Formation, in der die Badener verteidigen, können sie sich auf den Man dahinter verlassen: Niklas Landin stach auch gestern die Torhüter des Gegners aus. Als stärkste Offensivwaffe entpuppte sich Bjarte Myrhol – der Kreisläufer hatte schon zur Pause sechs Tore bei sechs Versuchen erzielt. Der Norweger warf mit seinen Kollegen schließlich eine beruhigende Fünf-Tore-Führung nach 30 Minuten heraus (18:13). Nachdem die Hannoveraner den Kreisläufer in der zweiten Hälfte enger beschatteten, bekamen seine Nebenleute mehr Räume. In der zweiten Halbzeit trugen die Löwen ihren Vorsprung souverän vor sich her. Schnell zogen sie auf sieben Tore davon, so dass allen 4100 Zuschauern in der erstmals in dieser Saison ausverkauften Stadionsporthalle in Hannover klar war, dass sich der Tabellenzweite im Titelrennen keine Blöße geben würde. Positiv war der Auftritt von Mads Mensah Larsen, der sein kleines Formtief gestern mit vier Toren überwunden haben könnte. SO SPIELTEN SIE TSV Hannover-Burgdorf: Weber, Ziemer - Karason (9/2), Mirkulovski (3), Szücs (1) - Kastening, Lehnhoff (2/1) - Andreu (7) - Hykkerud (1), Sevaljevic, Gudmundsson, Yannick Dräger, Pollex, Häfner, Maurice Dräger Rhein-Neckar-Löwen: Landin, Rutschmann - Petersson (5), Schmid (4), Ekdahl du Rietz (2) - Groetzki (4), Gensheimer (4/3) - Myrhol (6) - Kneer, Sigurmannsson, Steinhauser (1), Mensah Larsen (4), Reinkind (1), GanshornSpielfilm: 3:3 (6.), 7:5 (12.), 9:10 (18), 11:16 (25.), 13:18 (Halbzeit), 14:21 (35.), 18:24 (43.), 19:28 (48.), 23:31 (Endstand) - Beste Spieler: Karason, Andreu - Myrhol, Landin, Petersson - Siebenmeter: 4/3 - 3/3 - Zeitstrafen: 4/1 - Zuschauer: 4100 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin).

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