Sport Löwen zeigen große Moral und beißen

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Flensburg (mxk). Die Rhein-Neckar-Löwen haben eindrucksvoll auf die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit eineinhalb Jahren reagiert. Nach dem 28:29 gegen den THW Kiel vor zehn Tagen gewannen die Badener gestern bei der SG Flensburg-Handewitt mit 29:26 (13:14) und bleiben Tabellenführer der Handball-Bundesliga.

Als die Löwen für die Halbzeitbesprechung in Richtung Kabinen liefen, war es angebracht, erst einmal tief durchzuatmen. Denn auf der Anzeigetafel in der Campus-Halle stand eine 14:13-Führung für die SG und damit waren die Jacobsen-Schützlinge gut bedient. Lange sah es nämlich viel schlechter aus, denn nach einer schwachen Anfangsphase (2:5, 9.) lagen die Badener ständig im Rückstand, beim 10:14 vier Minuten vor der Pause drohte sogar eine frühe Vorentscheidung. Es war dann Andy Schmid (fünf Tore bis zur Pause) und Niklas Landin (vier Paraden in Serie direkt vor der Pause) zu verdanken, dass sich die Löwen beinahe auf Augenhöhe mit den Flensburgern befanden. Und weil der Flensburger Abwehrchef Tobias Karlsson schon gegen Ende der ersten Hälfte nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte gesehen hatte, gab es gute Chancen für die Löwen, nach dem Auswärtssieg im Februar zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres in der „Hölle Nord“ zu gewinnen. „Die frühe Rote Karte gegen Karlsson war ein Knackpunkt, der uns geholfen hat“, sagte Löwen-Teammanager Oliver Roggisch unmittelbar nach der Partie.Zwölf Minuten vor dem Ende war die Partie völlig offen, denn die Löwen hatten Comeback-Qualitäten bewiesen und aus einem 15:19 ein 20:20 gemacht. Patrick Groetzki verwandelte einen Gegenstoß zum Ausgleich und läutete eine spannende Schlussphase ein. Dabei half den Badenern eine Umstellung in der Abwehr, denn mit einer sehr offensiven 5:1-Formation zwangen sie die SG zu Ballverlusten. Letztlich benötigten die Löwen nur 45 Sekunden, um die Weichen auf Sieg zu stellen. Zunächst traf Andy Schmid bei angezeigtem Zeitspiel zum 24:22, und nach zwei schnellen Ballverlusten der Flensburger erhöhten Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer per Doppelschlag auf 26:22 (53.). Zwei schnelle Tore der SG im Anschluss sorgten noch für etwas Spannung. Aber der Auswärtssieg war da schon in trockenen Tüchern.

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