Sport Mehrfachbelastung schlaucht

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Mannheim. Das 32:32-Remis der Rhein-Neckar-Löwen gegen KS Kielce war schnell verarbeitet, der erste Punktverlust in der Champions-League-Vorrunde beschäftigte Spieler und Offizielle nicht sonderlich lange. Gegen den polnischen Meister, der vor ein paar Monaten beim Final Four der Königsklasse in Köln dabei war, zeigten die Löwen eine gute Leistung und bleiben in dem Wettbewerb weiter ungeschlagen.

Letztlich blieben die 60 Minuten aber das, was sie sind: eins von 14 Duellen in der Vorrunde. Und weil die Champions League eigentlich erst im Achtelfinale im Anschluss richtig losgeht, ist die Wichtigkeit eben nicht ganz so hoch. Das dokumentierte Nikolaj Jacobsen allein mit seiner Entscheidung, Alexander Petersson zu schonen. Der Löwen-Trainer räumte nach der Partie ein, dass der Isländer hätte spielen können, weil die kommenden Bundesliga-Partien aber als wichtiger eingestuft wurden, pausierte der Linkshänder gegen Kielce und schonte die angeschlagene Leiste. Das anstrengende Programm mit einem Einsatz alle drei Tage beginnt sich in den Körpern der Löwen bemerkbar zu machen, und deshalb ist es wichtig für Jacobsen, seine Spieler nicht zu verheizen. „Ich denke, dass Alex am Samstag spielen kann“, sagte der Coach und verwies auf das Duell gegen den TuS N-Lübbecke. Um 19 Uhr geht es morgen in der SAP-Arena gegen das punktlose Schlusslicht der Bundesliga, und Jacobsen schont seinen Rückraumspieler in einer Partie gegen eine europäische Spitzenmannschaft. Der Däne redet also nicht nur davon, dass die Liga in dieser Saison die oberste Priorität hat, sondern er handelt auch so. Das kann er mit einem guten Gefühl tun, denn die Akteure, die in der vergangenen Spielzeit noch im zweiten Glied standen, haben sich inzwischen zu gleichwertigen Alternativen entwickelt. Harald Reinkind spielte im rechten Rückraum eine richtig gute Partie, erzielte sechs Tore und überzeugte besonders deshalb, weil er in der Abwehr, seiner früheren Schwäche, ebenso kraftvoll zupackt wie seine Nebenleute. „Harald macht das sehr gut“, lobte Jacobsen. Und das soll der Norweger auch gegen Lübbecke wieder tun, denn die Begegnung gegen die Ostwestfalen ist das, was man als „Falle“ bezeichnen kann. Bislang enttäuschte der TuS in dieser Saison, was dazu verleiten könnte, den kommenden Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch im Kader steckt viel Qualität. „Die haben einen deutschen Nationalspieler auf der Mitte und im rechten Rückraum und einen mazedonischen im linken. Außerdem gute Torhüter und gute Außen“, warnt Jacobsen davor, die Tabelle zum Maßstab zu nehmen. Konzentriert will der Trainer seine Mannschaft auf das Duell mit dem Schlusslicht vorbereiten und so auch die Gedanken an das anschließende Topspiel vertreiben. „Mit Kiel beschäftigen wir uns erst am Montag“, sagte Jacobsen mit Blick auf die Partie gegen den deutschen Meister am kommenden Mittwoch. Zunächst sollen die Lübbecker mit einer professionellen Einstellung besiegt, danach der Fokus auf den großen Rivalen der jüngeren Vergangenheit gerichtet werden.

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