Sport Mit Sarkasmus gegen Hiobsbotschaften

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Ludwigshafen. So extrem hat es die TSG Ludwigshafen-Friesenheim noch nie gebeutelt. Zehn Spieler fehlen dem Handball-Zweitligisten vor dem letzten Hinrundenspiel beim HC Empor Rostock (morgen, 16.30 Uhr). Dennoch gibt es zwei Lichtblicke.

Ben Matschke ist frustriert. Sehr sogar. „So etwas habe ich in meiner Spieler- und Trainerzeit noch nicht erlebt“, klagt der Trainer der TSG Friesenheim. Zehn Spieler fehlen ihm – entweder verletzt (Klier, Peribonio, Slaninka, Djozic, Falk, Schleidweiler, Claus, Kirchenbauer), erkrankt (Egelhof) oder gesperrt (Feld). Mit nun acht Spielern macht sich der TSG-Tross heute Morgen auf die längste Auswärtsfahrt in dieser Saison. Es ist eine Fahrt mit einem gewissen Risiko. „Unserem dritten Torwart Malte Röpcke darf nichts passieren. Sonst muss sogar ein Feldspieler in den Kasten“, erklärt Matschke. Das Verletzungspech kommt zu einem ungelegenen Zeitpunkt. Denn Rostock scheint im Aufwind zu sein. Der Tabellenletzte hat zuletzt gegen den Spitzenreiter Nettelstedt-Lübbecke gewonnen. Der Trainerwechsel hat den Ostdeutschen neue Zuversicht verliehen. Außerdem hat Rostock aufgerüstet, um den drohenden Abstieg zu vermeiden. Matschke lässt sich davon nicht aus der Fassung bringen und redet seine Mannschaft stark. „Ich bewundere das Team, dass es trotz der vielen Rückschläge weiter macht und die Hiobsbotschaften mit einem gewissen Sarkasmus schluckt“, sagt Matschke. In diesem ganzen Trübsal gibt es aber zwei Lichtblicke. Oliver Heß ist nach seiner Herzmuskelentzündung wieder genesen. Die Routine des Rückraumspielers wird morgen eine gewisse Rolle spielen. Dann wird Jan Remmlinger sein erstes Pflichtspiel für die TSG bestreiten. Ihn hat Friesenheim bis zum Saisonende vom Bundesligisten HBW Balingen-Weil-stetten ausgeliehen. Er wird den für drei Partien gesperrten Spielmacher Alexander Feld ersetzen. „Er passt super ins Team. Man hat das Gefühl, dass er schon immer für uns gespielt hat“, lobt Matschke. Die schnelle Eingewöhnung liegt auch an Remmlinger. Der 21 Jahre alte Sportstudent an der Universität Tübingen hat die Spielzüge der TSG im Eiltempo verinnerlicht und kann nun an der Schaltstelle schnell Kommandos geben. Matschke hatte Remmlinger das „Playbook“ früh zukommen lassen. „Ich habe nur Gutes über Friesenheim gehört. Der Verein hat einen sehr guten Ruf. Für mich war schnell klar, dass ich hierher komme“, sagte Remmlinger. Für eine reibungslose Integration sorgte auch Linksaußen Denni Djozic. Mit ihm lebt Remmlinger in einer Wohngemeinschaft. Für Jan Remmlinger ist das eine ganz neue Situation. „Ich habe bislang immer Balingen gespielt“, betont er. Remmlinger soll mit der Ausleihe mehr Spielpraxis bekommen, sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. Der Bundesligist hat dem Talent vor der Saison einen Zwei-Jahres-Vertrag gegeben – der erste Profikontrakt für Remmlinger. In Friesenheim soll er dieses Vertrauen nun bestätigen. |mne

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