Sport „Möchte meine Karriere bei den Löwen beenden“

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Mannheim. Alexander Petersson (36), im Titelrennen ein ganz wichtigen Mann, war der beste Spieler der Rhein-Neckar-Löwen am Mittwoch beim 27:24 im Supercup gegen den SC Magdeburg. Auch am Samstag beim 29:20 in der Liga überzeugte der Isländer in Abwehr und Angriff. Dass das gleich so gut klappte, war nach seiner Operation am Jochbein nicht unbedingt zu erwarten.

Herr Petersson, gilt für Sie im Moment auch: Je älter, desto besser?

Manchmal ja (lacht). Sie sind topfit, oder? Ja, klar. Wenn man älter ist, dann muss man mehr trainieren, mehr auf den Körper aufpassen, muss schauen, was man isst, wie man schläft ... Das machen Sie alles? Ja, sonst geht es nicht, sonst regeneriert man nicht so schnell, sonst tut alles weh, man muss sich sehr gut pflegen. Sonst macht es keinen Spaß. Und so ein Rückschlag wie der Jochbeinbruch in der Vorbereitung, der wirft Sie dann auch nicht aus der Bahn, der bringt Sie nicht aus dem Konzept? Nein, jetzt nicht mehr. Das erste Spiel war ein bisschen komisch, ich hatte ein bisschen Angst im Hinterkopf, ich hatte vielleicht die Befürchtung, dass ich zu früh angefangen hatte – zwei Wochen nach der OP. Gegen Magdeburg hatte ich wieder Glück, am Mittwoch sind es dann schon dreieinhalb Wochen, dann dürfte alles zusammengewachsen sein. Ihr Trainer Nikolaj Jacobsen sagte, die Verletzung sei besonders ärgerlich gewesen, denn Sie hätten die beste Vorbereitung gemacht, seit er hier ist. Hat er recht? Ich habe einfach viel früher angefangen zu trainieren – und als die Vorbereitung richtig losging, war ich schon topfit. Ich fühle mich gut, meine Schulter ist sehr gut, sie war in den vergangenen Jahren noch nicht so gut. Vor fünf Jahren vielleicht. Auch sie muss ich sehr gut pflegen, aber es macht ja Spaß, wenn es funktioniert. Wie sieht Ihr Karriereplan auf der Zielgeraden aus? Das Thema Vertragsverlängerung steht ja jetzt schon auf der Tagesordnung, Ihr Vertrag läuft noch ein Jahr. Wie lange wollen Sie noch spielen? Ich würde gerne meine Karriere bei den Löwen beenden. Aber ich bin noch nicht soweit, dass ich meine Karriere beenden möchte. Deshalb möchte ich alles versuchen, dass ich hier noch verlängern kann. Wären das dann noch zwei Jahre – oder wäre das nur noch ein Jahr? Es ist schwierig für alte Spieler. Der Verein sucht natürlich Perspektiven, mit mir kann man nicht so weit planen. Mal schauen, wie wir das machen. Aber Sie wären auch bereit, für ein weiteres Jahr zu unterschreiben? Ja, klar, ein, zwei Jahre. Sie waren nach der Meisterschaft einer der glücklichsten. Nach 13 Jahren in Deutschland hat es endlich mit dem Meistertitel geklappt. Richtig? Ja, das war ein Befreiungsschlag. Wenn man so viele Jahre hier gespielt hat. Ich habe nicht in all den Jahren vom Titel geträumt, ich habe in Mannschaften gespielt, bei denen klar war, dass sie nie Meister werden. Aber in den vergangenen fünf, sechs Jahren war das schon ein Ziel – und jetzt hat es geklappt. Den Titelgewinn möchten wir jetzt bestätigen. Die Löwen gewannen den Supercup, schlugen Magdeburg dann erneut und zwar mit neun Toren – besser kann es zum Start eigentlich nicht laufen? Genau. Aber es gilt: Cool bleiben und auf das nächste Spiel konzentrieren.

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