Sport Noch drei Schritte

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Kronau-Östringen. Nikolaj Jacobsen, der Trainer der Rhein-Neckar-Löwen, hat es sich am Pfingstsonntag vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Was er da bei der Übertragung des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt gesehen hat, überraschte ihn nicht wirklich. Flensburg triumphierte mit 28:26 in der Sparkassen-Arena und ist drei Spieltage vor Abpfiff der Saison der einzige verbliebene Konkurrent der Löwen im Titelrennen. „Flensburg hat seit der Niederlage gegen uns im Dezember kein Spiel mehr verloren, Flensburg spielte nur zweimal unentschieden – und in Kiel hat es die Mannschaft in der zweiten Halbzeit echt gut gemacht“, sagte der Trainer. Die Löwen haben einen Punkt mehr als Flensburg und ihre Tordifferenz ist um 49 Treffer besser. Für Jacobsen hat sich an der Ausgangslage seit Pfingsten jedoch überhaupt nichts geändert. „Wir müssen die letzten drei Spiele gewinnen. Aber als wir noch sechs Spiele hatten, mussten wir noch sechs Spiele gewinnen“, erläuterte der Coach. Die 20:24-Niederlage bei den Füchsen Berlin ist abgehakt, Jacobsen macht für die Niederlage nicht ursächlich das Pokal-Trauma von Hamburg verantwortlich – sondern einen gewissen Silvio Heinevetter, der einen überragenden Tag erwischte. „Er hat fast alles gehalten“, betonte er. Der Coach erlebte in dieser Woche eine sehr fokussierte Mannschaft, die „alles reinhauen“ wird, um den ersehnten Titel zu holen. Die HSG Wetzlar mit den Europameistern Andreas Wolf, Steffen Fäth und Jannik Kohlbacher schätzt Jacobsen als den schwersten Gegner im Endspurt ein. Die Hessen sind Achter. Sie sind sehr heimstark. Im April vor einem Jahr Jahr stolperten die Löwen beim 27:31 und mussten den THW Kiel wieder ziehen lassen. Das bitte ausblenden! Und dann? Morgen in einer Woche, beim Heimabschied von Uwe Gensheimer, gastiert die TSV Hannover-Burgdorf in der SAP-Arena, das letzte Saisonspiel ist morgen in zwei Wochen beim Absteiger TuS N-Lübbecke. Den Titelgewinn hat auch Gedeón Guardiola, der Abwehrchef und Kreisläufer, fest im Blick. Zu Wochenbeginn verlängerte der Publikumsliebling seinen im Jahr 2018 auslaufenden Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2020. Guardiola macht die Abwehr zum Bollwerk. „Hier stimmt einfach alles, meine Familie fühlt sich wohl, ich spiele in einem der besten Klub Europas. Für mich gab es keine Alternative zu den Löwen“, betonte der 31-jährige, der im Sommer 2012 vom spanischen Klub SDC San Antonio kam und im Jahr darauf den Weltmeistertitel mit Spanien feierte. Zu verdauen hatte er im April das Aus Spaniens in der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Guardiola, der wegen einer Bauchmuskelverletzung beim Final Four in Hamburg nur ein paar Minuten spielte, stand schon in der Mannschaft, die den EHF-Pokal in Nantes holte. Der deutsche Meistertitel würde sich in Guardiolas Vita sicher gut machen ... Restprogramm —Rhein-Neckar-Löwen: HSG Wetzlar (A), TSV Hannover-Burgdorf (H), TuS N-Lübbecke (A) —SG Flensburg-Handewitt: ThSV Eisenach (H), TVB Stuttgart (A), Bergischer HC (H)

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